Going Back
Nach genau 6 Monaten habe ich endlich die Zeit gefunden wieder nach England zu fahren und die Lantern Community zu besuchen. In diesen 6 Monaten ist in meinem Leben viel passiert. Ich habe mich nach kurzen anfänglichen Schwierigkeiten wieder dran gewöhnt, in Deutschland zu leben, war mit meinem Bruder und einer Freundin im Urlaub, war auf verschiedenen Seminaren von den “Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners” und habe zwei andere Co-worker besucht. Und dann kam zu meiner großen Überraschung und vor allem Freude eine Zusage der Uni Marburg, wo ich jetzt seit Oktober Medizin studiere. In Marburg habe ich mich ziemlich schnell eingelebt und tolle Leute kennengelernt. Ich bin sehr glücklich, dass ich diesen Studienplatz bekommen, denn es gefällt mir unglaublich gut, ist super interessant und macht sehr viel Spaß trotz der vielen Lernerei 😉
Der Urlaub mit meinem Bruder und einer Freundin ging nach Holland an die Küste, wo ich dieses Foto mit meinem Handy gemacht habe.
Und auch dieses Foto ist in Holland am Strand. Wir hatten dort eine richtig tolle Ferienwohnung und insgesamt eine wunderschöne Woche mit vielen Strandspaziergängen, Spielabenden und Ausflüge in der Gegend.
Dieses Foto habe ich in Straßburg gemacht. Dort war ich mit Jana, der einen Co-workerin, als ich sie besucht habe. Das war ein richtig cooler spontaner Trip.
Doch jetzt in den Semesterferien hatte ich noch ein paar wenige Tage nach einem Monat Pflegepraktikum übrig. Da habe ich die Gelegenheit genutzt und einen Flug nach England gebucht. Am Mittwoch letzter Woche bin ich so also in aller Frühe zum Flughafen und habe mich ein weiteres Mal in ein Flugzeug nach London gesetzt. Als ich dann am Mittag endlich in der Community angekommen bin habe ich mich gefühlt, als wäre ich nach Hause gekommen. Zugegeben ich war etwas nervös wieder zurück zukommen. Wie würden die Companions reagieren? Wie sind die Co-worker, die jetzt in meinem alten Haus arbeiten und wird das irgendwie komisch? Werden mich die anderen Leute wieder erkennen? Und ich habe mich sogar gefragt, ob ich Schwierigkeiten haben werde mich auf Englisch zu verständigen, nach dem ich ein halbes Jahr kaum Englisch gesprochen habe. Doch letztendlich haben sich keine meiner Sorgen bewahrheitet. Im Gegenteil – ich wurde unglaublich herzlich von sowohl den Companions, als auch den andern dort empfangen. Es wurde zu einer unglaublich schönen knappen Woche, in der ich mich gefühlt habe, als sei ich nie weg gewesen.
Schon letztes Jahr hatte ich mir vorgenommen, dass wenn ich zu Besuch komme die meiste Zeit in der Community verbringe und so viel wie möglich mit den Companions mache. Denn ob ich jetzt noch ein weiteres Mal nach Bournemouth, Swanage oder Salisbury fahre, macht keinen wirklichen Unterschied. Ich war in jeder Stadt in der Umgebung eigentlich mindestens zwei Mal und dort wird sich nicht so viel verändert haben. Und das war auch nicht der Teil den das Jahr für mich aus gemacht hat. Nein, es war das Arbeiten mit den Companions, das Leben in der Community. Und genau den Teil habe ich vermisst und wollte wieder erleben! Natürlich war ich auch in Ringwood und einmal Bournemouth, aber wie geplant habe ich die meiste Zeit in der Lantern verbracht. Ich habe im Haus geholfen, war immer beim Morning gathering, habe mit gefrühstückt und am Donnerstag mitgebastelt beim Craft Evening. Ich habe mit meinen Companions und teilweise dem Nachbarhaus Mittag gegessen, war mit auf Lifeskills und habe in meinen alten Workshops mitgeholfen. Durch all das habe ich mich wirklich erneut wie ein Teil der Lantern und meinem Haus gefühlt und wurde auch so behandelt. Die Companions haben sich an kleine Geschichten, Erlebnisse und Späße von letzten Jahr erinnert und sich gefreut mich wiederzusehen. Genauso war das mit den anderen Leuten mit denen ich vorher gearbeitet habe. Das hat mir nochmal gezeigt, das ich in diesem Jahr nicht nur Arbeitserfahrung gesammelt habe, sondern auch neue Freunde gefunden habe. Dadurch, dass ich so viel Zeit in der Community verbracht habe, hätte ich außerdem die Chance die Co-worker von diesem Jahr kennenzulernen. Das fand ich auch sehr schön und es war im Prinzip von Anfang an so als kannten wir uns eigentlich schon viel länger.
Obwohl sich natürlich Sachen verändert haben, würde ich sagen, die Community ist im Großen und Ganzen gleich geblieben. Die Routine, die Witze/Scherze und selbst die Art der Gespräche beim Mittagessen sind immer noch genau, wie ich sie in Erinnerung hatte. Und genau wie das ganze Jahr dort, ist auch jetzt die Zeit viel zu schnell vorbei gegangen. Daher wird es auch sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich freie Tage genutzt habe, um nach Südengland zu fahren.
Ich habe zwar nicht viele Fotos in England gemacht, aber an einem Morgen habe ich die Lantern bei Sonnenschein fotografiert und habe beschlossen ein paar davon an meinen Post zu hängen.
Coming Home
Es ist jetzt schon fast zwei Wochen her, dass ich mich auf den Weg nach Deutschland gemacht habe. Bis her habe ich es noch nicht geschafft, meine Gedanken und Gefühle über meine Rückkehr in Worte zu fassen. Doch mein Urlaub letzte Woche hat mir erlaubt, etwas Klarheit in meine Gedanken zu bringen und ich werde mein Bestes geben, diese jetzt niederzuschreiben.
Ein Jahr. Es klingt nach einer langen Zeit. Doch im Endeffekt ist es wie ein Wimpernschlag vergangen. Ringwood war für mich mein Zuhause geworden. Ich fühlte mich wohl in meinem Haus und hatte einen Platz gefunden, an dem ich glücklich war und wusste, ich hatte einen “Auftrag”. Ich wurde gebraucht und meine Arbeit wurde geschätzt. Auch wenn jeder in seiner eigenen Art, die Companions gaben mir viel zurück für die ganzen Stunden, die ich mit ihnen verbrachte und Spaß hatte. Es brauchte etwas, bis ich ihre Art, Danke zu sagen bzw. zu zeigen, dass sie mich respektieren und mir vertrauen, herausgefunden habe. Sie benutzen meist nicht die gewöhnliche Art es zu zeigen, denn viele tun sich schwer so etwas in Worte zu fassen. Doch machen kleine Bemerkungen oder Gesten, an denen mir vor allem in den letzten Wochen/Monaten klar geworden ist, dass ich es geschafft habe und eine gute Verbindung zu ihnen aufgebaut habe.
Ich habe so viele schöne Erinnerungen, an das vergangene Jahr und eine Schönste herauszufiltern ist eine wohl eine der schwersten Aufgaben, die mir gestellt wurde. Mit jedem Companion habe ich eine besondere Erinnerung. Nicht nur mit denen aus meinem Haus, sondern mit jedem einzelnen aus der Community. Bei manchen ist nur eine kleine Erinnerungen und bei anderen ist es nicht eine, sondern gleich ganz viele.
Und das gilt nicht nur für die Companions, sondern auch für die, mit denen ich in meinem Haus, Silver Birches, gearbeitet habe; für die Leiter der Werkstätten; natürlich für die anderen Co-worker und für alle anderen, die in der Lantern Community leben. Ich habe mich mit vielen sehr gut verstanden und neben den Companions fiel es mir auch schwer Tschüss zu den anderen aus der Community zu sagen. (In gewisser Weise war ich froh, dass schon viele Co-worker vor mir abgereist sind und ich so wenigsten diese nicht zurück lassen musste.) Auch wenn es unglaublich schwer war, Abschied von den anderen zu nehmen, die in der Lantern leben und arbeiten, sehe ich es positiv und denke, es gibt mir die Möglichkeit und einen weiteren Grund, die Lantern Community, die für ein Jahr mein Zuhause geworden ist, zu besuchen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, plane ich schon im Hinterkopf, wann es möglich wäre, dort wieder hin zu fahren.
Es ist verrückt. Ich hätte niemals gedacht, dass es mir dort so gut gefallen wird und es mir daher so schwer fallen würde, wieder Abschied von der Community zu nehmen. Vor einem Jahr, konnte ich mir unter einem Leben in einer Camphill Community noch nichts vorstellen. Als ich das erste Mal dort angekommen bin, habe ich gefühlt tausend neue Gesichter gesehen, mit denen ich noch nichts verbinden konnte. Ich dachte, dass ich niemals alle Namen lernen würde geschweige denn jeden einzelnen kennen lernen würde. Doch das Gegenteil ist passiert.
Was ich auch niemals gedacht hätte, ist, dass mir dieses Jahr persönlich so viel bringen würde. Ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich habe in diesem Jahr sehr viel über mich herausgefunden und habe an Selbstvertrauen und Lebenskompetenz gewonnen. Unter anderem habe ich gelernt, mehr Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für mich selbst, sondern vor allem für andere Menschen, aber noch vieles mehr. Dieses sind Erfahrungen, die mir keiner mehr nehmen kann und weswegen ich so unglaublich glücklich bin, dieses Jahr gemacht zu haben. Einer der Workshop Leiter hat gesagt, dass viele gesagt haben: “I came to this Community as a child but I leave as an adult.” Natürlich gibt es immer noch sehr viele Sachen, die ich lernen muss, aber trotzdem stimme ich diesem Satz zu. Wenn ich an mein Ich vor einem Jahr denke und es mit meinem heutigen Ich vergleiche, dann bin ich innerhalb des Jahres definitiv zu einem Erwachsenen herangewachsen bzw. habe zumindest einen großen Schritt in diese Richtung gemacht.
Wie ich schon vorhin gesagt habe, der Abschied von der Lantern Community viel mir sehr schwer und ich wollte auf keinen Fall gehen. Auch jetzt fällt es mir manchmal noch schwer zu realisieren, dass ich jetzt nicht mehr dort lebe und ich vermisse die Community und Menschen, die ich dort kennengelernt habe. Doch ich habe mich mittlerweile damit (mehr oder weniger) abgefunden und versuche jetzt wieder in mein Leben hier herein zu kommen. Ich denke auf das vergangene Jahr mit einem glücklichen Lächeln zurück und weiß, dass ich diese besondere Zeit immer in meinem Herzen behalten werde.
Als Fazit kann ich sagen, dass ich jedem raten würde so ein Freiwilliges Jahr zu machen, da man etwas lernt, was keine Schule oder Uni einem beibringen kann. Und ich kann die Lantern Community nur als Ort dafür empfehlen!
(Ich habe in den letzten Monaten noch einiges unternommen, über das ich keinen Post gemacht habe. Doch ich würde gerne nach und nach einen Blick zurück werfen und von diesen Ausflügen berichten.)
Soaking Up the Sun in Brighton
Anfang letzten Monats bin ich mit zwei anderen Co-workern, Lena und Jonathan, nach Brighton gefahren. Brighton war, seit ich nach England gekommen bin, auf meiner Liste von Orten, die ich besichtigen wollte. Es war schon einige Zeit in Planung und ich habe mich sehr gefreut, als der Moment dann endlich gekommen ist und wir uns auf den Weg gemacht haben. An einem Mittwoch Mittag haben wir eine Coach zunächst nach London und von dort weiter nach Brighton genommen. Obwohl es leider keine direkte Verbindung gibt und die Fahrt relativ lange war, wirkte es nicht sehr lang. Außerdem mag ich Busfahrten, da man lesen, Musik hören, schlafen, die vorbeiziehende Landschaft sehen oder sich einfach mal unterhalten kann. In dem Moment, als ich aus dem Bus ausstieg, wurde ich von einer sommerlichen Atmosphäre empfangen. Es war seit etwas längeren mal wieder ein schöner Sommertag und der Geruch des Meeres vervollständigte die tolle Atmosphäre.
Nachdem wir in unser Hostel eingecheckt haben und unsere Zimmer bezogen haben, sind wir an den Strand gegangen und haben den Sonnenuntergang genossen. Wir hatten unglaubliches Glück mit unserem Hotel, da es praktisch gegenüber vom Meer war und wir nur einmal die Straße überqueren mussten um dort zu sein. Es wurde ein sehr schöner Abend, wir haben unser am Strand zu Abend gegessen und die letzten Sonnenstrahlen auf unsere Haut genossen.
Der nächste Tag war leider nicht so ein schöner Sommertag, sondern etwas mit Wolken bedeckt. Trotzdem hat das uns nicht davon abgehalten, die Stadt zu erkunden. Zunächst sind wir zum Brighton Pavillon gegangen. Der Eintritt war jedoch zu teuer, stattdessen sind wir in das daneben gelegene Kunst Museum gegangen. Das Museum hat mir ziemlich gut gefallen, da dort viel verschiedenes gezeigt wurde. Es gab einen Teil zu den unterschiedlichen Epochen von Mobiliar, einen Teil zu der Geschichte von Brighton und die Kultur der Stadt, ein Teil beinhaltete Epochen der Mode und noch viele andere Bereiche. Im Anschluss an das Museum haben wir zu Mittag gegessen und sind dann durch die Straßen Brightons gelaufen. Wir sind durch die “North Lane” geschlendert und haben einen Blick in alle möglichen Geschäfte geworfen. Was mir an der “North Lane” besonders gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass dort viele individuelle Geschäfte sind. Im Gegensatz zu den meisten Großstädten gab es dort nicht nur die großen Ketten, sondern kleine Shops mit allen möglichen Dingen, die ich am liebsten alle gekauft hätte. Um ehrlich zu sein musste ich mich sehr zurückhalten. Wir haben uns außerdem in ein süßes Café gesetzt und uns dort ein Getränk gegönnt. Ich habe eine leckere selbstgemachte Himbeer-Zitronen-Limonade getrunken. Am Abend sind wir zurück ins Hostel und haben dort unser Abendessen gekocht und gegessen. Im Anschluss haben Lena und ich einen langen Spaziergang entlang des Strandes gemacht. Wir haben über alles mögliche geredet und den brechenden Wellen gelauscht.
Das Besichtigen von Kirchen oder Kathedralen in einer Stadt gehört für mich irgendwie immer dazu. Und so haben wir uns am Freitag Morgen auf den Weg gemacht und ein paar zu besichtigen. Die erste, die wir besichtigt haben, war sehr schön. Es lief darauf hinaus, dass wir uns in eine Bankreihe gesetzt haben und im wahrsten Sinne des Wortes über Gott und die Welt geredet. Wenn ich mich richtig erinnere war es das nächste Mal, als ich auf die Uhr geguckt habe halb 12 und über eine Stunde später, ohne dass wir es bemerkt haben. Obwohl es ein tolles Gespräch war, haben wir beschlossen uns auf den Weg zur nächsten Kirche zu machen. Leider war diese auf Grund von Renovierungsarbeiten geschlossen. Stattdessen haben wir uns in einen Park gesetzt und die Sonne genossen. Denn Freitag war ein richtig warmer und sonniger Tag. Es war der erste Tag (und einer der einzigen zwei Tage) in diesem Jahr, an dem es warm genug war, Shorts anzuziehen. Nach einiger Zeit haben wir dann beschlossen zurück ins Hostel zu gehen und Mittag zu essen. Im Anschluss sind Lena und ich an den Strand gegangen. Jonathan war etwas krank und hat sich daher erstmal etwas ausgeruht. Obwohl ich selber nicht damit gerechnet habe, sind Lena und ich wirklich im Meer schwimmen gegangen. Wir hatten es zwar vorher geplant, aber trotzdem war ich nie davon ausgegangen, dass wir es wirklich tun würden. Und obwohl es unglaublich kalt war, ist es cool sagen zu können, dass man in England schwimmen war 😉 Am Strand haben wir den Tag dann auch ausgeklungen und haben im Anschluss nur noch im Hostel zu Abend gegessen.
Der nächste Tag war leider schon unser letzter Tag in Brighton. Doch unser Coach ging jedoch erst am Abend und so hatten wir noch den halben Tag um Brighton zu genießen. Am Vormittag sind wir an der Strandpromenade entlang gelaufen und durch Zufall auf eine Art Festival getroffen. Auf einer großen Wiese waren Essenstände, viele Stände, die in irgendeiner Weise mit Wassersport zu tun haben, sei es Surfkleidung, Jetski’s oder Surfbretter. Und außerdem gab es verschiedene Bühnen, auf denen etwas aufgeführt wurde. Auf einer wurde eine Kampfsportart zu Musik vorgeführt, auf einer anderen hat eine große Gruppe Ukulele gespielt und gesungen und auf der dritten Bühne ist eine Teenager Band aufgetreten. Die Bandmitglieder waren nicht älter als 15, aber vor allem die Liedsängerin hatte eine tolle Stimme und ein beeindruckendes Selbstbewusstsein. Nach dem wir jede Ecke des “Festivals” erkundet haben, sind wir noch etwas weiter an der Promenade entlang gelaufen bis wir zu den berühmten “Beach Huts” gekommen sind. Diese Standhütten sind in den buntesten Farben bemalt und verstrahlen eine wunderschön sommerliche Atmosphäre. Im Anschluss sind Lena und ich wieder zu den North Lane gegangen und haben dort in einem kleinen Falafel-Laden sehr gut zu Mittag gegessen. Jonathan ging es nicht gut genug, um mit uns zu kommen und hat sich stattdessen im Hostel noch etwas ausgeruht. Nach dem Lena und ich gegessen haben, sind wir noch einmal durch die North Lane geschlendert und in ein paar Geschäfte gegangen. Außerdem haben wir uns noch einen unglaublich leckeren Eistee von einer Tee Laden “Bluebirds Tee” gegönnt. Am Nachmittag haben wir uns dann wieder mit Jonathan getroffen und sind auf den Brighton Pier gegangen. Dieses war der einzige Teil von Brighton, bei dem ich den Tourismus direkt gespürt habe und es war mir dort definitiv zu viel. Für mich gehören auf einen Pier keine Spielhallen und Achterbahnen. Trotzdem sind wir bis zum Ende es Piers gegangen und haben die Aussicht aufs Weite Meer genossen. Als Abschluss von diesem kurzen, aber sehr schönen Urlaub haben wir einen Crêpe am Strand gegessen. Zunächst wollten wir uns ein Crêpe am Pier kaufen, sind jedoch dann zu einem kleinen Laden etwas weiter entfernt gegangen, welchen ich auf dem Rückweg vom der North Lane entdeckt hatte. Und das war es definitiv wert. Die Crêpes waren sehr authentisch und man konnte sich den Belag frei auswählen. Ich habe Nutella und Erdbeeren genommen und es war einfach göttlich und ein toller Abklang für die Zeit in Brighton.
Ich muss sagen, dass mir Brighton sehr gut gefallen hat. Natürlich ist es eine Touristen Stadt und Sachen wie der Pier sind auch danach ausgerichtet. Aber vor allem in der “North Lane” hatte ich nicht das Gefühl von Tourismus überflutet zu sein. Unüblicher Weise gab es eigentlich keine Souvenir Shops (ich glaube ich habe einen in ganz Brighton gesehen), sondern stattdessen Läden, die nicht für den Tourismus und eher für Einheimische ausgerichtet sind. Zu dem hat Brighton für mich eine tolle gelassene Atmosphäre. Es mag an dem sonnigen Wetter und dem Meer liegen, aber alles wirkte sehr entspannt und die Menschen sehr offen. Es liefen Leute aller Arten rum und das gab mir das Gefühl, dass egal wie ich aussehe, mich kleide oder welchen Lebensstil ich verfolge, dort fühlt man sich nicht als Außenseiter und das fand ich etwas ganz besonders!
Sonnenuntergang am ersten Abend in Brighton
Dieses ist Teil des Brighton Pavillons.
Und hier nochmal in größerem Ausschnitt.
Und nochmal aus einem anderen Blick.
Diese Seerose war auf einem kleinen Teich im Garten um den Pavillon herum.
Ich weiß leider nicht, was dieses für eine Pflanze ist, doch ich fand sie und ihr intensives Orange sehr schön.
Eine weitere Sache in Brighton ist die viele “Street Art”. In einer Nebenstraße der North Lane, war ein Graffiti Bild nach dem anderen.
Und das ist ein Teil der North Lane. Jedoch kommt der Charme der Straße im Bild leider nicht ganz rüber…
Dieses war die Himbeere Limonade, die ich getrunken habe. Wir saßen draußen und haben die vorbeigehenden Menschen in der North Lane beobachtet 😉
Dieses Café war hinten in eine Art kleinen, überdachten Markt mit vielen alten Möbeln, Büchern und anderen Sachen. Es ist eigentlich schade, dass es so hinten versteckt war, denn ich finde es total schön. Jedoch glaube ich, es wird oft übersehen.
Am Abend des zweiten Tages haben wir uns nochmal an den Strand gesetzt und dem Rauschen des Meeres gelauscht.
Dieses war die erste Kirche, die wir besucht haben…
…Und in der wir so unglaublich lang über alles mögliche geredet haben.
An diesen bunten Häusern, sind wir auf dem Weg zur nächsten Kirche vorbei gekommen. Es wirkt wie die große Version von den bunten Strandhäusern 😉
Der Musikpavillon in Brighton ist unglaublich filigran und ich finde ihn sehr schön.
Dieses war die Teenager Band, die wir auf diesem Festival gesehen haben.
Und die Ukulele Band.
Schreien diese bunten Strandhütten nicht einfach Sommer?
Dieses war der Tee Laden, den wir in der North Lane entdeckt haben. Dort gab es die interessantesten Teesorten.
Dieses Foto habe ich vom Pier aus gemacht.
A week in Paris
Wie ich in meinem vorherigen Blogpost erwähnt habe, war ich für eine Woche in Paris mit dem Haus, in dem ich arbeite. Ich werde die einzelnen Tage nur kurz beschreiben und darauf hoffen, dass die Bilder alles weitere zeigen.
Ende April haben wir (mit mir drei Supporter und vier Companions) uns an einem Montag morgen mit voll gepackten Koffern auf den Weg nach London gemacht, um von dort den Eurostar nach Paris zu nehmen. Die Reise war, bis auf ein bisschen Stress beim Einsteigen in den Zug auf Grund von zu viel Gepäck, eigentlich gut und die Zeit verging schnell. In Paris angekommen, haben wir uns mit unserem Appartement für die nächsten sieben Tage bekannt gemacht und sind anschließend in dem nahegelegenen Stadtteil Abend essen gegangen.
Am nächsten Tag stand die große Touristen Attraktion – Eiffel Turm – an. Wir hatten Tickets für den Nachmittag vor gebucht und sind daher am Vormittag rund um den Eiffel Turm spazieren gegangen und haben die Frühlingssonne in Paris genossen. Die Sicht vom Eiffelturm selber war toll. Ich liebe den Moment eine Stadt, vor allem Großstadt, von einem hohen Gebäude zu sehen. Die Stadt, die so groß und unübersichtlich wirkte, macht plötzlich einen kleinen und übersichtlichen Eindruck. Autos, Menschen und selbst Häuser sehen aus wie Spielzeug Figuren. Für mich ist es ein Gefühl von Freiheit. Man ist nicht mehr zwischen Hochhäusern eingesperrt, sondern sieht auf sie hinab. Und dank des tollen Wetters hatten wir eine tolle Sicht in alle Richtungen.

Was anderes wünscht man sich fürs erste Frühstück in Paris als frische Coissants, Erdbeeren, Marmelade und Käse?

Um einen schönen Blick auf den Eiffelturm zu bekommen sind wir auf die andere Seite der Seine gegangen.
Dieses Bild hat Catalina, meine Haus Koordinatorin von mir gemacht.
Am Mittwoch haben wir das “Hôtel des Invalides” besichtigt. Dieses ist ein Gebäude, welches ursprünglich von Ludwig XIV, dem Sonnenkönig, zur Beherbergung von kriegsversehrten, berufsunfähigen Soldaten errichtet wurde. Heutzutage ist das “Musée de l’Armée”, das Armeemuseum, ein bedeutsamer Teil, welches relativ interessant war. Aber am meisten hat mir die eigentliche Architektur des Gebäudes gefallen. Ein weiterer Teil des “Hôtel des Invalides” ist der Invalidendom, welcher die Grabstädte von Napoleon Bonaparte ist.

Dieses ist der Invalidendom. Wenn ich dieses schöne Gebäude sehe, würde mir nicht in den Sinn kommen, dass es eine Grabstätte ist. Auf der linken Seite erkennt man den Beginn des Gebäudes vom Armeemuseum.
Für Donnerstag war unsere Haupttagespunkt eine Bootstour auf der Seine samt Mittagessen. Ich glaube, ich war in meinem Leben noch nie auf einem so schicken Boot und selten habe ich so feines Essen gegessen. Zusätzlich gab es auf der Cruise Live Musik und wir haben pariser Sehenswürdigkeiten vom Boot aus gesehen. Von der Cruise leider habe ich leider keine Bilder, da dort die Möglichkeit Bilder zu machen ziemlich gering war. Allerdings sind wir im Anschluss noch zu Notre-Dame gefahren und etwas durch Paris geschlendert.

Die berühmte Kathedrale Notre Dame. Leider war die Schlange so lang, dass wir nicht rein gegangen sind…
…stattdessen haben wir ein paar Fotos gemacht und sind am Anschluss in eine Eisdiele gegangen.

Diesen Harpen Spieler haben wir in einem Laubengang gefunden. Der Laubengang war umrandetet einen Platz mit Park in der Mitte und das ganze wirkte irgendwie wie aus einer anderen Welt.
Wir haben uns überlegt, dass am Freitag nach so vielen Tagen in einer Großstadt den Companions etwas Ruhe gut tun würde. Daher haben wir uns in den Zug gesetzt und uns auf den Weg nach Giverny gemacht. Etwa eine Stunde liegt dieses Städtchen außerhalb von Paris. Dort lebte der französiche Maler Claude Monet bis 1926. Sein wohl mit berühmtestes Bild ist der Seerosenteich mit japanischer Brücke. Diesen Teich kann man zusammen mit dem restlichen Garten und seinem Haus besichtigen. Es war erneut ein schöner Frühlingstag und die Menge an Blumen war beeindruckend. Ich persönlich habe diesen Tag sehr genossen, da er sehr entspannend war und die Gärten wunderschön.

Ich habe noch nie so eine blaue Küche gesehen. Im Kontrast dazu, war das Esszimmer komplett in einem Sonnengelb.
Am Samstag stand Shopping auf der To-Do Liste. Denn nach Paris ohne ein bisschen durch Läden zu schlendern geht natürlich nicht. Und es gab noch etwas anderes, was wir nicht auslassen konnten: Disneyland Paris. Vor allem einer der Companions hat sich schon seit Wochen auf diesen Tag gefreut. So haben wir uns am Sonntag früh morgens auf den Weg zum Disneyland gemacht. Und da das Kind in mir noch sehr aktiv ist, hatte ich auch viel Spaß an diesem Tag.
Und damit endeten unsere Haus Ferien. Trotz der Anstrengung durch die konstante Verantwortung und Arbeit, war es eine schöne Woche und die Companions haben die Zeit sehr genossen. Für einen war es das erste Mal, dass er außerhalb von England Urlaub gemacht hat. Und dass mit über 60 Jahren. Es war herzerwärmend zu sehen, wie sehr er diese Woche genossen hat und lebendig er geworden ist. Noch jetzt spricht er immer wieder über den Urlaub. Und das war für mich persönlich auch ein tolles Erlebnis.
A short update
Seit meinem letzten Eintrag sind nun einige Monate vergangen. Und auch wenn es kaum zu glauben ist, dieses Jahres nähert sich langsam aber sicher dem Ende zu. Ja okay, ich habe noch drei Monate, aber wenn ich bedenke wie schnell die Zeit bisher vergangen ist, glaube ich, dass diese letzten drei Monate auch in kürzester Zeit vorbei sein werden. Ich will jedoch jetzt noch nicht vom Ende sprechen, sondern lieber von Erlebnissen, die ich nicht berichtet habe.
Was habe ich seit Lake Distrikt gemacht? Puh, eine ganze Menge. Also zunächst war da Ostern, welches ich knapp zusammenfassen werde. An dem Oster-Wochenende habe ich Besuch von meinem Bruder und einer Freundin bekommen. Es war eine wunderschöne Zeit. Wir haben in der Community gefeiert. Hier war die ganze Woche besonders, die sogenannte ‘Holy Week’. Es begann mit einem Spaziergang innerhalb der Community am Palmsonntag. Am Donnerstag Abend hatten wir ein ‘silent supper’, das heißt, ein Abendessen, bei dem keiner geredet hat. Das war eine kleine Herausforderung für mein Haus, aber wir haben es geschafft. Am Freitag Morgen hatten wir dann ein besonderes morning gathering, an dem die ganze Community anschließend noch Samen gepflanzt hat und Brötchen gekreuzt hat. Dadurch entstehen ‘Hot Cross Buns’, welche in England traditionell an Ostern gegessen werden. In Deutschland sind es ‘Heißwecken’ und wird laut Google auch um Ostern herum gegessen. Ich jedoch habe es noch nie in Deutschland gesehen und es hier neu kennengelernt. Ostersonntag bedeutete ein gemeinsames Osterfrühstück mit der ganzen Community mit natürlich Essen, kleinen Reden und Gesang. Nach dem Frühstück mussten wir dann natürlich Ostereier suchen. Da es ein schöner Tag war, konnten wir draußen suchen und es wurde zu einer sehr lustigen Eiersuche. Am Ostermontag machen die einzelne Häuser gewöhnlich Ausflüge. Dieses Jahr sind wir zu den ‘Old Harry Rocks’ gefahren. Diese sind zwei berühmte Kreidesäulen in der Nähe von Swanage. Es war ein wunderschöner Frühlingstag. Die Sonne hat sich zum ersten Mal in diesem Jahr so richtig blicken lassen und es warm gemacht.
Und ich will nochmal erwähnen, wie sehr ich es genossen habe, dass mein Bruder und die Freundin hier waren. Ich verbringe immer gerne Zeit mit den beiden und es hat für mich Ostern nochmal ganz besonders gemacht. Klar wäre es anders auch schön gewesen. Aber so war es etwas unglaublich Besonderes, was ich nicht vergessen werde! Außerdem ist es ein tolles Gefühl, die Erlebnisse der Community mit Freunden aus Deutschland teilen zu können. Zu wissen, dass ich von den Companions und der Einrichtung reden kann und die andere Person auch wirklich weiß, wovon ich erzähle.
Abgesehen von Ostern waren das Highlight seit Lake District, dass ich mit meinem Haus in Paris für eine Woche war. Außerdem war ich für zwei Tage in Oxford mit Lena und habe ein Wochenende in London mit meiner Tante und meinem Onkel verbracht. Ich werde über diese Sachen noch berichten, aber das auch noch in diesen Post zu bringen, würde zu viel werden.
Ich wollte mich hiermit eigentlich nur noch einmal melden und sagen, dass ich noch am Leben bin 😉 Die Arbeit hier ist mir jetzt sehr in Blut übergegangen, was aber Gott sei Dank nicht bedeutet, dass es mir langweilig wird. Im Gegenteil, es macht mir immer noch sehr Spaß. Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, wie die einzelnen Companions ticken, wie der beste Umgang mit den einzeln ist und wie man gemeinsam Spaß haben kann. Ich habe das Gefühl, dass je länger ich sie kenne und je mehr sie mir vertrauen, sie sich auf der einen Seite mehr erlauben und ihre Grenzen testen, aber auf der anderen Seite geben sie mir auch viel mehr zurück. Durch kleine Gesten, zeigen sie, dass sie mich respektieren und mögen und dieses Gefühl ist einfach unbezahlbar.
The breathtaking nature of Lake District – Part 3
Das Beste folgt zum Schluss. So heißt der Spruch so schön. Und in diesem Fall kann ich ihm ganz zustimmen. Auch wenn die ganze Zeit im Lake District beeindruckend war, war die letzte Wanderung nochmal etwas besonderer.
Wir haben am Mittwoch Abend an der Rezeption der Jugendherberge nach einem Wandertipp gefragt und uns wurde die Wanderung auf “Grisedale Pike” empfohlen. Da wir am Donnerstag Abend wieder zurückgereist sind, hatten wir nicht unbegrenzt Zeit. Außerdem mussten wir leider unsere Rucksäcke für die Rückfahrt schon packen und konnten diese nicht auf die Wanderung mitnehmen. Und anderes Wander-Equipment hatten wir leider auch nicht. Wir sind also mit unseren normalen Schuhen gewandert, ich mit meinen Winterstiefeln und Lena mit einfachen Halbschuhen. Ich muss ganz ehrlich sagen, ein kleines bisschen verrückt waren wir schon. Und auch wenn ich jedem diese Wanderung empfehlen würde, dann nur mit guter Ausrüstung (vor allem Schuhe). Aber trotzdem bereue ich es nicht.
Wir haben einen traumhaften Tag für diese Wanderung ausgewählt. Die Sonne strahlte nur so vom Himmel und es war auf dem Hinweg durch die Sonne und die Anstrengung fast zu warm. Die Wanderung war wunderschön aber nicht nur ein Spaziergang, sondern beinhaltete auch einige Höhenmeter. Zunächst mussten wir eine Stunde laufen, um zu dem Ort zu gelangen, bei dem der eigentliche Aufstieg begann. Man konnte schon auf diesem Weg “Grisedale Pike” sehen. Es sah von unten beinah unrealistisch aus, dass wir es tatsächlich schaffen werde. Und gleichzeitig hat es uns total, weiter zu gehen.
Was für ein wunderschöner Morgen!
Die Sonnen-bestrahlte Bergspitze auf der rechten Seite im Bild war unser Ziel – “Grisedale Pike”
Schon während der Wanderung hatten wir andauernd eine wunderschöne Sicht auf die umliegenden Berge. Das letzte Stück, hat am meisten körperliche – und Überwindungskraft gekostet. Es war ein Gradweg, jedoch sah es von weiter weg nochmal beängstigender und schmaler aus, als er dann in Wirklichkeit war. Wir sind diesen Teil ganz langsam und vorsichtig gewandert, da wir uns unserer lächerlichen Ausrüstung mehr als bewusst waren.
Dieses Tal ist Keswick mit dem See “Derwent Waters”
Von diesem Punkt sieht der Gradweg schon ganz schön gefährlich aus. Aber er hat sich als deutlich breiter herausgestellt.
Die Wanderung hat mich sehr viel an meine Kindheit und Familienurlaube denken lassen. Denn seit ich klein war, habe ich mit meiner Familie Wanderurlaube gemacht. Es gab eine Zeit, in der ich dieses gar nicht mochte und ich mir “normale” Strandurlaube gewünscht habe. Doch das hat sich mittlerweile verändert. Und auch rückblickend habe ich tolle Urlaube in den Bergen verbracht. Vor allem bei dieser letzten Wanderung ist mir bewusst geworden, dass ich wandern liebe.
Als wir dann endlich auf dem Gipfel angekommen waren, wurden wir mit einer tollen Sicht über Lake District bis hin zum Meer belohnt. Wir haben unser Proviant zu uns genommen, konnten aber nicht lange auf der Bergspitze verharren, da es dort oben sehr windig war und uns schnell zu kalt wurde.
Also haben wir nach dem Essen nur noch Fotos gemacht und haben uns dann auf den Abstieg gemacht. Dieser war noch etwas beängstigender als der Hochweg und ich war froh, als wir es heil zu dem weniger gefährlicheren Teil geschafft haben.
Ich fand es toll, wie diese Wolke sich über den Berg gelegt hat.
Nach dem wir wieder in Keswick angekommen sind, mussten wir uns auch schon relativ bald auf die Rückreise nach Ringwood machen. Und so endete unser kurzer, aber toller Aufenthalt im Lake District. Als Fazit kann ich nur sagen, dass es eine tolle Zeit war. Und dass ich jedem, der die Möglichkeit dazu hat, Lake District als Reiseziel empfehle.
The breathtaking nature of Lake District – Part 2
Nach dem das Seminar am Dienstag um 15:00 zu Ende war, haben Lena und ich uns auf den Weg nach Keswick gemacht. Keswick ist etwas weiter im Inneren des National Parks und liegt an dem See “Derwent Water”. Die Busfahrt dorthin hat zwischen 40 und 50 Minuten gebraucht. Ich muss ehrlich sein, wir waren beide etwas enttäuscht, als wir dort angekommen sind. Die Jugendherberge war sichtlich älter und etwas mehr heruntergekommen, als die in Ambleside. Und das Wetter hat von sonnig zu sehr bewölkt und dunkel gewechselt. Diese Faktoren führten dazu, dass Dienstag Abend nicht der Beste und wir nicht sehr begeistert von Keswick waren. Und es lief darauf hinaus, dass wir eigentlich nur noch den nächsten Tag geplant haben, uns Essen in der self-catering kitchen gekocht haben und dann ins Bett gegangen sind.
Doch Gott sei Dank hat die Stimmung am nächsten Tag nicht angehalten. Ganz im Gegenteil – der Tag wurde wunderschön und zurückblickend sind wir beide der Meinung, dass Keswick fast noch schöner war als Ambleside.
Am Mittwoch sind wir relativ früh am Morgen los. Wir haben am Abend vorher eine Wanderroute im Internet gefunden, die “Castlerigg Stone Circle” und den Berg “Walla Crag” beinhaltete. Da wir beschlossen haben, die Route in umgekehrter Richtung zu wandern, hatten wir zu Beginn etwas Schwierigkeiten den richtigen Weg zu finden. Natürlich sind wir ein paar Mal zunächst in die falsche Richtung gelaufen, aber durch die Hilfe von freundlichen Bewohnern, haben wir dann letztendlich doch den Weg gefunden. Wir wollten erst zum “Castlerigg Stone Circle” und mussten dafür anfangs eine längere Strecke dem “Old Railway Footpath” folgen. Dieser war ein sehr schöner Waldweg entlang eines Flusses und mit Blick auf die umliegende Berge.
Dieses Bild habe ich von einer Brücke auf dem “Old Railway Path” aufgenommen.
Nach diesem Path, führte der Weg weiter über Weiden und später entlang einer kleinen Straße, bis wir dann schließlich am “Castlerigg Stone Circle” angekommen sind. Diese 38 Steine wurden um 3200 vor Christus während des Neolithikums (Jungsteinzeit) aufgestellt und somit ist er einer der ältesten stone circle. Außerdem ist er durch seine atemberaubende Lage wahrscheinlich der Beeindruckendste.
Über diese Wiese sind wir gelaufen, nachdem wir den Railway Path hinter uns gelassen haben.
Und das war ein Blick von der kleinen Straße, die wir dann weiter gehen mussten.
Das ist – wie könnte es anders sein- Castlerigg Stone Circle
Nachdem wir dort eine Weile verbracht haben und den wunderschönen Ausblick auf Berge wie Skiddaw und Blencathra im Norden und Castlerigg Fell und High Rigg im Süden genossen haben, haben wir uns auf den Weg zu “Walla Crag” gemacht. Der Weg dorthin war auch sehr schön mit immer wieder tolle Sicht auf die umliegende Berge. Als wir an Walla Crag angekommen war, wurden wir mit einem traumhaften Blick auf die Seen “Derwent Water” und “Bassenthwaite Lake”, welche umrahmt von Bergen sind, belohnt. Dieses Panorama betrachtend, haben wir unser Mittagessen zu uns genommen.
Der See im Vordergrund ist “Derwent Water”, der weiter entfernte ist “Bassenthwaite Lake” und rechts ist Keswick zu erkennen. Ist die Sicht nicht wunderschön?
Ich kann es nicht mit 100 %iger Sicherheit sagen, aber ich meine, einer der hier sichtbaren Berge ist Catbells.
Dann haben wir uns auf den Rückweg nach Keswick gemacht, sind allerdings einen anderen Weg gegangen, da es ein Rundweg war. Wir sind den Weg etwas anders gegangen, als die Route im Internet beschrieben hat und sind so noch an der “Ashness Bridge” vorbei gekommen. Diese Steinbrücke ist berühmt, allerdings haben Lena und ich die Beliebtheit nicht so sehr verstanden. Es war zwar eine schöne Brücke mit See und Bergen im Hintergrund, aber besonders atemberaubend war sie (unser Meinung nach) nicht.
Als wir weiter in Richtung Keswick gegangen sind, haben wir einen kleinen Steg am See entdeckt. Dieser Steg hatte eine idyllische Lage. Das Wasser war unglaublich tiefblau, die Sonne strahlte vom blauen Himmel, im Hintergrund ragten die Berge hoch und das ganze – fast kitschige – Bild wurde von Schwänen vervollständigt. Die Atmosphäre an diesem Steg war einfach unglaublich. Ich kann sie gar nicht wirklich in Worte fassen, aber ich hoffe sie wird etwas von den Bilden widergespiegelt.
Diese Schwäne hatten sogar ihre Federn aufgeplustert.
Obwohl wir nicht von diesem Steg runter wollten, haben wir uns irgendwann auf den weiteren Weg gemacht. Wir sind am Ufer des Sees entlang gegangen, bis wir schließlich wieder fast in der Stadt waren. Von einem Platz haben wir dann noch den Beginn des Sonnenuntergangs gesehen, allerdings war uns zu kalt und wir waren zu erschöpft um beim ganzen Sonnenuntergang dabei zu sein (was wir im Nachhinein bereut haben, da sich der Sonnenuntergang als wunderschön herausgestellt hat).
Diese Bilder sind beim weitern Weg um den See herum entstanden.
Der letzen Tag unsere Zeit im Lake District folgt im nächsten Blog Post 😉
The breathtaking nature of Lake District – Part 1
Anfang Februar haben die “Freunde” ein Zwischenseminar für alle Freiwilligen in Großbritannien angeboten. Dieses fand im Lake District statt. Ich bin dort mit Lena, die Co-workerin, mit der ich viele Ausflüge mache, hingefahren. Das Seminar begann am Sonntag, den 1. Februar, doch wir hatten das Glück schon am 31. Januar dort hin gefahren zu werden. Dadurch hatten wir noch etwas Zeit, die tolle Landschaft zu erkunden.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich England bisher zwar mit schöner Landschaft, aber nicht mit Bergen und so atemberaubender Landschaft, wie im Lake District verbunden.
An dem Samstag, sind wir gegen Mittag an der Jugendherberge in Ambleside angekommen. Diese lag direkt am Ufer des Lake Windermere. Also einen besseren Ort für das Seminar, hätte man nicht finden können. Nachdem wir Mittag gegessen haben, haben wir an der Rezeption nach einer kleinen Wanderroute gefragt, die wir an diesem Samstag Nachmittag machen konnten, um unsere Zeit dort so gut wie möglich zu nutzen. Die Route, die wir bekommen haben, hat sich im Nachhinein als viel zu lang herausgestellt und die gezeichnete Karte hat auch nicht sonderlich viel geholfen. Trotzdem sind wir einen schönen Weg entlang gegangen, durch Schnee gewandert und hatten tolle Blicke auf die Berge.
Diesen Blick hatten wir auf den See, etwas entfernt von der Jugendherberge.
Wir haben einen kleinen Abstecher auf diese Wiese gemacht, um die Aussicht besser zu genießen.
Unser Weg führte uns über eine kleine Fußgängerbrücke, von der man diese schöne Steinbrücke sehen konnte.
Was für ein süßer kleiner Wasserfall.
Ich kann leider nicht sagen, wie die Berge heißen, auf die wir hier gucken, aber ich liebe das Schatten- und Lichtverhältnis auf diesem Bild.
Es ist zwar nicht viel, aber es ist SCHNEE. Ich habe mich gefreut, wie ein kleines Kind!
Den See, den man auf der rechten Seite im Hintergrund erkennen kann, ist Lake Windermere. Wenn man ganz genau hinguckt, sieht man am linken Rand weiße Häuser, von denen eins die Jugendherberge sein müsste.
Nachdem wir gemerkt haben, dass der Weg zu lang sein wird, haben wir einen Mann um Hilfe gefragt, welcher uns einen kürzeren Weg zurück gezeigt hat.
Das Highlight des ersten Tages war ein wunderschöner (fast kitschiger) Sonnenuntergang. Als wir schon fast wieder an der Jugendherberge an gekommen war, begann die Sonne unterzugehen. Und als wir dann in einem kleinem Park direkt am See in der Nähe der Jugendherberge waren, sahen wir ein unglaubliches Farbenspiel. So schön, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe.
Am nächsten Tag hatten wir noch Zeit bis 14:00 Zeit, bevor das Seminar offiziell angefangen hat. Diesen Morgen wollten wir nutzen um etwas um den See zu gehen. Da wir am Abend sehr erschöpft waren und dem entsprechend früh geschlafen haben, konnten wir den nächsten Morgen früh angehen. Auch an diesem Tag strahlte die Sonne wieder vom Himmel und beglückte und so mit einem tollen Vormittag. Aus Spaß habe ich auf eine gegenübergelegene Wiese gezeigt und zu Lena gesagt ich will bis dort laufen. Und im Nachhinein haben wir dann gemerkt, dass wir es wirklich bis dort hin geschafft haben. Der Spaziergang um den See herum war sehr schön. Wir waren in Mitten wunderschöner Natur und bis auf Vögel oder das Wasser hat man in der meisten Zeit nichts gehört. Das war sehr angenehm und entspannend.
Diese Bilder sind auf der Wiese entstanden, auf der wir auch am ersten Tag zu Beginn der Wanderung waren.
Diese Bilder sind auf einem Hügel entstanden, den Lena und ich entdeckt haben und von welchem man eine tolle Aussicht hatte –
– und das in beide Richtungen.
Dieser Zaun hat seine beste Zeit wohl hinter sich…
Dieses Bild ist nochmal an einer anderer Stelle entstanden, von der Seite der Jugendherberge.
Das Seminar an sich hat sich auch auf jeden Fall gelohnt. Ich werde nicht auf alles ins kleinste Detail eingehen, weil das erstens zu viel ist und zweites vermutlich nicht für jeden interessant ist. Aber ich kann auf jeden Fall sagen, dass es sehr schön war in diesem Rahmen über das erste halbe Jahr zu reflektieren und Erlebtes Revue passieren zu lassen. Es war sehr interessant zu erfahren, wie andere Einrichtungen laufen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu vergleichen und zu hören, wie es anderen Freiwilligen in ähnlichen Situationen geht. Mir hat es noch mal ganz deutlich gezeigt, wie glücklich und zufrieden ich in meiner Einrichtung bin. Für mich war es nicht so, dass ich froh war, für ein paar Tage aus der Community raus zu sein, sondern eher habe ich mich darauf gefreut, am Ende der Zeit wieder zurück zu fahren. Ich glaube, kann ich sagen, dass es für mich mein zweites Zuhause geworden ist und nicht eine vorübergehend Arbeitsstelle.
Nach dem Seminar sind Lena und ich noch weiter nach Keswick gefahren. Von diesen Teil werde ich in einem weiteren Blog Post erzählen, da es sonst zu lang wird.
Winter Day at the Sea
In der doch etwas stressigen Weihnachtszeit haben meine Ausflüge außerhalb der Community deutlich nachgelassen. Doch jetzt ist die Routine wieder da und damit auch die Zeit, neue Orte kennenzulernen.
Dieses mal haben Lena, die andere Co-workerin, mit der ich Donnerstags immer etwas mache, und ich als unser Ziel Swanage auserkoren. Und so haben wir uns vergangen Donnerstag auf den Weg dorthin gemacht. Swanage liegt am Ende der Halbinsel Isle of Purbeck und ist eine Küstenstadt. Da es nach der längeren Busfahrt schon um die Mittagszeit war, sind wir zunächst an den Stand gegangen und haben dort unser Mittagessen – welches wir am Abend davor um ca halb 12 gekocht haben – ausgepackt und auf einer etwas windgeschützten Bank gegessen.
Was für eine schöne Idee, aus einem alten Zugwagon ein Café zu machen.
Diesen Blick hatten wir von der Bank, auf der wir Mittag gegessen haben.
Und das war der Blick in die entgegengesetzte Richtung – auf der linken Seite des Bildes erkennt man den Pier.
Bevor ich mit dem Tag fortfahre, muss ich noch etwas zu dem Wetter am Donnerstag sagen. Es war die meiste Zeit sehr schön sonnig. Ab und zu zogen Wolken auf und es hat mal genieselt, aber im Großen und Ganzen schien die Sonne. Aber es war extrem windig und daher auch super kalt! Teilweise haben wir uns für ein paar Minuten irgendwo hingestellt, um wenigstens für eine kurze Zeit im Windschatten zu sein.
Das gibt dir vielleicht ein ungefähren Eindruck, wie froh wir über eine etwas windgeschützte Bank waren. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, sind wir am Wasserrand entlang in die Richtung zum Pier gegangen. Von dem Pier hatte man eine sehr schöne Sicht auf die Küste Swanages und gleichzeitig konnte man in der Ferne die “Old Harry Rocks” erkennen. Dieses sind zwei sehr berühmte Kreidesäulen, die wir noch zu besichtigen planen.
Ein einsames, gestrandetes Boot
Dieses war die Sicht vom Pier auf die Küste von Swanage
Und hier erkennt man rechts die etwas weißeren Felsen – die Old Harry Rocks.
Ich fand das Wolkengebilde am Himmel einfach beeindruckend.
Im Anschluss sind wir durch die Stadt geschlendert und haben Swanage auf uns wirken lassen. Wir haben schöne Straßen mit hübschen Häusern entdeckt, sind an der Küste entlang durch eine sehr schön angelegte Gartenanlage gegangen und haben schließlich einen Platz auf einem Hügel entdeckt, von welchem man eine tolle Aussicht auf beide Seiten der Küste hatte.
Dieses schöne “Haus” (oder sollte ich sagen Schloss) stellte sich als ein Hotel heraus. Wie cool wäre es, wenn man in dem Turm schlafen könnte!
Dieses war die Gartenanlage beim Strand.
Und das ist der Blick auf die Küstenstadt von dem Hügel
Dann sind wir noch etwas auf dem Sand am Rand des Meeres gelaufen und haben dem Spiel der Wellen zugeschaut. Bevor wir zurückgefahren sind, haben wir uns noch in einem süßen kleinen Teehause aufgewärmt und einen Kaffee getrunken. Das schöne an diesem Café war vor allem, dass man einen Blick auf das Meer hatte. Wir waren so in unser Gespräch vertieft, dass wir uns dann etwas beeilen mussten um unseren Bus zurück nach Ringwood zu erwischen. Auf der Fahrt wurde der Tag mit einen wunderschönen Sonnenuntergang perfekt abgerundet.
These little things
Ich lebe jetzt seit etwas mehr als drei Monaten in der Community. Die Arbeit hier hat mir von dem ersten Moment an Spaß gemacht und ich bin sehr glücklich hier. Aber nach einer oder zwei Wochen, begann ich neben den tollen Sachen so langsam auch die nicht so positiven Seiten zu sehen. Die Arbeit mit den Companions ist teilweise sehr anstrengend. Und manchmal ist man genervt von dem Verhalten einzelner Companions oder der Tag ist zu lang.
Und ich habe gemerkt, dass ich etwas viel mehr zu schätzen lerne: “These little things”. Was meine ich damit? Es sind kleine Dinge, die Companions (zurück-)geben, mir damit den Tag erleichtern und mir ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Damit meine ich nicht etwas materielles. Nein, es kann ein Lächeln, ein Satz oder eine besonderes Verhalten sein. Es sind Dinge, die für andere vielleicht keine spezielle Bedeutung haben, aber wenn man die Companions kennt und weiß wie sich sich größtenteils verhalten, dann gibt es nichts schöneres. Ich glaube ich will ein paar Beispiele geben:
1) Einer der Companions mit Down-Syndrom hat ein unglaublich süßes Lächeln. Er hat ein “normales” Lächeln, was auch schon süß ist. Aber dann hat er dieses andere Lächeln. Während des Lächelns zwinkert er und schnalzt dazu. Das klingt jetzt relativ gewöhnlich, aber seine Art dazu macht es zu etwas sehr besonderem. Und dazu kommt, dass viele dieses Lächeln nicht kennen. Er schenkt dieses Lächeln nur Menschen, mit denen er mehr zu tun hat und die er gerne mag. Und die Tatsache, dass er es mir schenkt, macht es umso besonderer.
2) Es gibt einen Companion mit “Fragil X Syndrom”. Durch dieses Syndrom hat er auch autistische Züge. Er braucht immer “1 to 1 support” und ist gewöhnlich schüchtern im Umgang mit Menschen mit denen er nicht viel zu tun hat. Ich arbeite nie mit ihm zusammen und bin auch in keinem Workshop mit ihm, daher habe ich eigentlich keine besondere Beziehung zu ihm. Und trotzdem freut er sich jedes Mal, wenn er mich sieht. Er lächelt mich mit einem breiten Grinsen an und winkt in seiner Art mir zu. Und er freut sich riesig, wenn ich sein Winken erwidere oder eins seiner Zeichen nachahme.
3) Vor ein oder zwei Wochen hatten zwei Companions während der Tea break im Workshop eine kleine Auseinandersetzung. Und obwohl sie sich danach eigentlich wieder vertragen haben, hat der eine angefangen zu weinen. Es ist bisher schon relativ oft vorgekommen, dass dieser Companion im Workshop geweint hat. Das hat fast immer unterschiedliche Gründe, aber unabhängig vom Grund war es kaum möglich ihn zu trösten. Nach einiger Zeit hat er von selber aufgehört zu weinen und es war alles wieder gut. Der Workshop Co-ordinator, war zu der Zeit mit einem anderem Companion beschäftigt und konnte daher nicht wirklich für ihn da sein. Also habe ich mich dann gegenüber von ihm gesetzt und gefragt, was los ist. Zunächst hat er in seiner üblichen Art gesagt, dass alles okay sei. Ich habe jedoch nochmal nachgefragt, was der Grund für sein Weinen ist. Und dann nahm er meine Hände und guckte mich an und meinte: “I don’t like when somebody screams at me.” Und dieses war das erste Mal, dass er in so einem Moment wirklich geredet hat, geschweige denn meine Hände genommen hat. Ich kann jetzt nicht alles wiederholen, was ich dann gesagt habe, aber letztendlich konnte ich ihn relativ trösten. Und dann habe ich ihm vorgeschlagen, dass wir wieder vom “tea break room” zum “pottery room” gehen, damit er weiter “modeling” machen kann. Die anderen waren alle noch im tea break room und so habe ich mich neben ihm gesetzt und ihm beim Figuren machen zugesehen. Nach ca 5-10 min meinte er aus dem Nichts zu mir: “I’m fine again. Thank you!” und gab mir mit diesen Worten eine Umarmung. Dieser Moment war mit eine der schönsten Situationen bis jetzt hier. Es ist nur etwas ganz kleines und ich bin mir nicht sicher, ob dieser Companion weiß, was er mir damit gegeben hat, aber er hat mich für den ganzen Tag glücklich gemacht!
Ich könnte noch soviel mehr Beispiele aufzählen. Denn in einem sind die Companions wirklich gut: Diese kleinen Dinge einem für die ganze Arbeit zu geben. Ich schreibe diesen Blogpost mit einem Lächeln auf den Lippen und einem unglaublich gutem Gefühl in mir, denn ich denke an all diese kleinen Momente. Wenn man die Companions nicht kennt, dann ist es gut möglich, dass diese Dinge kaum etwas bedeuten und nicht wertgeschätzt werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch meine Beispiele nicht wirklich besonders klingen. Aber wenn man die Companions kennt und weiß, wie ihre Art ist, dann ist es besonders!
Ich weiß nicht sicher, ob ich vorher die kleinen Dinge im Alltag so wertgeschätzt habe, aber ich bin sehr dankbar dafür, dass ich das lernen durfte.
Jedem, der das liest wünsche ich, einen Moment innezuhalten und über “those little things” nachzudenken. Es ist definitiv wert, darauf mehr zu achten. Denn sie geben einem ein unglaubliches Gefühl und versüßes jeden noch so nervigen Tag!
The start of Christmas: Adventgarden
Die Tage werden kürzer, die Nächte dunkler und länger und es beginnt die Zeit, selber mit einem Licht die Dunkelheit zu erleuchten. Nach der Waldorf-Tadition hatten wir gestern, am ersten Advent, den “Adventgarden”. Es gibt (meines Wissens nach) keine besondere Bedeutung, doch das Zusammenkommen am ersten Adventsabend ist Bedeutung genug. Und es hat auf die Weihnachtszeit perfekt eingestimmt.
In unserem großen “Morning Gathering Room” wurde für den “Adventgarden” eine Spirale aus Moos auf den Boden ausgelegt. Dieses war bestückt mit mehreren Kristallen, die später im Kerzenlicht funkelten. Wir hatten eine etwas aufwendigere Art der Spirale, da es nicht für Kinder, sondern für Erwachsene gedacht war. Daher hatten wir an beiden Enden der Spirale einen mit Efeu beschmückten Baumstumpf mit jeweils einer großen Kerze, anstatt eine in der Mitte der Spirale.
Vor Beginn des Laufs war der ganze Raum dunkel und nur die beiden Kerzen erleuchteten etwas den Raum. Nach und nach trafen Companions, Co-worker, andere Mitglieder der Community und Eltern ein. Keiner hat geredet und es herrschte eine faszinierende Stille im Raum. Als alle da waren, wurde der Abend mit einem Gedicht eingeleitet. Und dann liefen zwei “support worker” das erste Mal die Spirale. Sie haben sich jeder an einem Ende der Spirale gestellt und eine der vorbereiteten Kerzen genommen. Diese standen neben der großen Kerze und hatten als Kerzenständer einen roten Apfel.
Leider ist die Qualität des Bildes sehr schlecht, da es, wie gesagt, sehr dunkel war und die Bedingungen für ein gutes Foto nicht gegeben waren. Trotzdem wollte ich ein Bild von der Spirale zu Beginn zeigen.
Die Kerzen wurden angezündet und dann sind sie begleitet von sanfter Harfen Musik und einzelnen Glockenschlägen die Spirale entlang gegangen. In der Mitte trafen sie sich und haben sich gegenseitig die Kerzen überreicht. Nach der Übergabe wurde die Kerze beliebig auf dem Moos abgestellt.
Und nach diesem Prinzip verlief dann der ganze Abend und jeder hat einmal den Gang durch die Spirale gemacht. Der Raum wurde nach und nach immer mehr erleuchtet und erstrahlte im Licht der Kerzen. Die Stimmung war unglaublich schön, es war ein faszinierender Prozess, wie aus einem dunklem Raum ein helles Lichtermeer entstanden ist. Zwischen drinnen haben wir dann noch einige Adventslieder gesungen, was so richtig auf Weihnacht eingestimmt hat.
Es war leider nicht erlaubt, Bilder während des Festes zu machen, daher habe ich keine Bilder von den Zwischenstadium, aber die Lichterpracht am Schluss ist schön genug: Und das die Kerze, die ich hingestellt habe.
St. Martin
Am Dienstag, den 11.11., wurden, wie jedes Jahr, in Deutschland die Laternen ausgepackt und Kinder sind in Martinszügen gelaufen und sind von Tür zu Tür gegangen.
Auch wir haben St. Martin gefeiert. Allerdings wird der Abend hier etwas anders gestaltet, als ich es von Deutschland gewöhnt bin. Im Vorhinein hat jedes Haus Laternen vorbereitet. Jedoch waren die Laternen hier bemalte Gläser und nicht aus Pappe oder ähnlichen, wie wir sie als Kinder gemacht haben. Am Abend des 11ten ist die gesamte Community im Morning Gathering Room zusammen gekommen. Alle Anwesenden hatten sich besonders schön angezogen, die Männer meist in Anzug und die Frauen in Kleidern oder anderer besonderer Kleidung.
Der Morning Gathering Room war kaum wieder zu erkennen. Es standen viele Tische im Raum gedeckt mit weißer Tischdecke und Tellern. Geschmückt war mit Servietten, Zweigen und Trauben. Alles war in einem dunklen Rot gehalten, was eine sehr schöne Farbe verstrahlt hat. Außerdem waren im ganzen Raum Laternen verteilt, welche das Bild vervollständigten und eine unglaubliche Atmosphäre verstrahlt haben.
Nachdem wir alle nach und nach eingetroffen sind, haben wir uns dann an den Tischen verteilt. Zunächst wurde eine kurze Einleitungsrede gehalten und dann wurde gemeinsam “supper” gegessen. Es gab verschiedene Reis-Gerichte, die von den einzelnen Häuser gekocht wurden. Dazu gab es einen leckeren Traubensaft, welcher gleichzeitig auch noch farblich passte. Als jeder seinen Hunger gestillt hatte, hat unser Co-worker Chor zwei Lieder gesungen. Ich weiß, dass Eigenlob stinkt, aber es klang erstaunlich gut. Die Akustik in dem Raum ist sehr gut und die Lieder haben glücklicherweise geklappt. Diese Rückmeldung haben wir im Nachhinein auch noch von vielen bekommen. Dann wurden die musikalischen Fähigkeiten von allen gefordert, weil wir alle gemeinsam noch zwei Lieder gesungen haben und dabei von fünf Companions mit Glocken begleitet wurden.
An diesem Punkt endete der Abend dann leider schon. Geplant war noch ein “Martinmas Walk”, jedoch ist dieser leider im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser gefallen. Doch am Donnerstag, den 20.11., konnten wir den “Walk” nachholen. Er war magisch. Der Weg war umrahmt mit den bunt bemalten Laternen. Zwei Stellen haben mir besonders den Atem geraubt. Zum einen die Quelle, von der ich ein Foto bei Tag in meinem “Craft Centre Open Day” Post gemacht habe. Viele Lichter ließen die Quelle erstrahlen und das Wasser plätscherte leise vor sich hin. Zum anderen ging ein Teil des Weges bergab durch den Wald. An dieser Stelle hingen standen die Gläser nicht nur auf dem Boden, sondern hingen an Seilen gespannt über dem Weg in den Bäumen. Wir sind den Weg schweigend entlang gegangen und haben nur die durch Kerzen durchbrochene Dunkelheit auf uns wirken lassen.
Auch wenn St. Martin so bei uns in zwei Abende geteilt war, hatte jeder Abend an sich eine unglaubliche Schönheit, Magie und wunderschöne Atmosphäre. Und ich freu mich schon auf alle weitere Festivals, welche ich hier noch erleben werde.
Die Bilder, die ich habe sind leider nur Handy Fotos, da ich meine Kamera nicht dabei hatte. Trotzdem wollte ich sie teilen, da sie einen einigermaßen guten Eindruck geben.
Dieses ist unser “Morning Gathering Room”, festlich geschmückt für den besonderen Abend.
Dieses war eine Laterne auf einem der Tische
Und das war an dem Abend des Walks. Die schönen Kerzen erleuchteten die schwarze Nacht.
Auch wenn es auf dem Bild nicht zu erkennen ist, ist dieses die Wasserquelle mit ganz vielen Lichtern.
Und zum Schluss noch ein Licht hängend im Baum.
Weekend in Bristol
Vor ein paar Wochen hatte ich das große Glück einen kostenlosen Trip nach Bristol angeboten zu bekommen.
Catalina, eine meiner House Co-ordinatoren, wohnte früher in Bristol und hat so dort noch Verbindungen. Eines Tages haben wir uns über sehenswerte Reiseziele in England unterhalten und in diesem Zusammenhang meinte sie, dass ich umbedingt Bristol besichtigen sollte. Und ein paar Tage später hat sie mir angeboten, dass ich mit ihr nach Bristol fahre.
Ich musste meine Arbeitszeiten umlegen, doch glücklicherweise habe ich diese Chance wahrnehmen können. Und so haben wir uns am Samstag, den 25.10, nach Life skills auf den Weg nach Bristol gemacht. Um die zwei Stunden hat uns die Autofahrt gekostet, doch dann sind wir endlich an unserem Ziel angekommen. Übernachtet haben wir in dem Haus einer Freundin von Catalina, welche sehr nah am Stadtzentrum wohnt. Wir haben nur schnell unsere Sachen ausgeladen, da wir uns noch mit anderen Freunden von Catalina in einem Pub treffen wollten. Obwohl ich alle nicht kannte, wurde es zu einem lustigen, aber auch späten Abend.
Etwas müde bin ich dann um ca 10 Uhr am nächsten Morgen aufstanden, doch bin erst durch einen Tee so richtig aufgewacht (Ja, ich trinke Tee statt Kaffee, die britische Kultur hat sich schon auf mich abgefärbt – obwohl um ehrlich zu sein, habe ich Tee auch schon in Deutschland vorgezogen). Bis ich dann angezogen war und bereit zu gehen, war es schon ca halb 12. Mit einigen Tipps und einer Karte von dem Ehemann der Freundin, habe ich mich auf dem Weg zur Bushalte Stelle gemacht, welcher mir netterweise von ihm gezeigt wurde.
Gelandet bin ich mit dem Bus an der sogenannten “waterfront”, wo ich mich dann anhand der Karte orientiert und mir überlegt habe, was ich zuerst besichtigen will. Ich habe mich für die Bristol Cathedral entschieden, welche nicht sehr weit von meinem Standort entfernt war. Die Cathedral war seht schön und mir gefiel auch der kleine Park vor der Cathedral. Da ich nicht gefrühstückt hatte, hat sich nach der Besichtigung mein Magen bemerkbar gemacht hat. Es war um mittlerweile Lunch Time, also habe ich zunächst ein Sandwich gegessen. Mit gefüllten Magen habe ich meine Stadtbesichtigung fortgesetzt. Ich bin nun in die entgegengesetzte Richtung gelaufen, am Fluss entlang in Richtung Queen Square zur St. Mary Redcliffe Church.
Das ist die Bristol Cathedral von außen.
Vor der Cathedral war ein kleiner Park mit ein paar Bäumen. Und beim genaueren Hinsehen mit vielen Schuhen in den Bäumen.
So sieht die Cathedral von innen aus, wenn man rein kommt.
Ich weiß nicht wieso, aber ich liebe den Anblick der Chorgestühle in England. Mit den Lampen haben diese immer etwas sehr edles.
An diesem Haus bin ich auf meinem weiteren Weg vorbeigekommen. Es lag mitten in der Stadt und sah mit all den Rosen trotzdem idyllisch aus.
Der Fluss “Avon”, welcher durch Bristol fließt und an dessen Ufers ich entlanggegangen bin.
Und hier haben wir den Queen Squares. Was man auf dem Bild nur so halb erkennt, ist der Park mehrere Wege hat, welche alle in die Mitte zu einer Reiterstatue führen.
Das ist die St. Mary’s Redcliffe Church.
Decken sind in Kirchen oftmals das Beeindruckendste. Zumindest war es in dieser Kirche definitiv der Fall!
Und hier nochmal ein Bild von der Kirche von vorne.
Mein nächstes Ziel war die “Clifton Suspension Bridge”. Diese Brücke ist einfach nur atemberaubend. Sie ist eine Kettenbrücke und überwindet die Schlucht des Flusses Avon. Begonnen wurde der Bau 1836 und wurde erst 28 Jahre später fertiggestellt. Doch meiner Meinung nach, war jedes einzelne Jahr den Bau wert, denn der Blick sowohl auf die Brücke, als auch von der Brücke in die Schlucht ist unglaublich! Ich habe dort einige Zeit verbracht und die Sicht auf mich wirken lassen.
Der Weg zur Clifton Suspension Bridge ging bergauf und teilweise sogar relativ steil. Dafür führte er durch kleine Straßen, vorbei an schönen Häusern, Geschäftchen und Cafés.
Und das ist die Brücke von vorne, eingebettet ins Grüne.
Jetzt folgen eine ganze Reihe von Bildern, weil ich nicht aufhören konnte zu fotografieren.Dieses Bild entstand von einer Aussichtsplatform bzw. -wiese, welche einen tollen Blick auf die Brücke und die links davon liegende Stadt ermöglichte.
Die ganze Brücke samt dem (nicht sehr vollen) Avon. Hier erkennt man die Stadt auf der linken Seite besser.
Dies ist der Blick in die andere Richtung der “Avon Gorge”, die Schlucht.
Ist der Blick auf die Brücke mit der Schlucht nicht einfach unglaublich? Also mir hat er sehr imponiert!
Im Anschluss bin ich weiter durch die Straßen Bristols gelaufen und habe mir kleine Märkte, Geschäft und andere schöne Gebäude angeschaut. Gegen viertel vor Fünf habe ich mich dann in ein süßes kleines Café gesetzt und mir einen Tee und einen Coconut Flapjack gegönnt. Im Anschluss habe ich mich dann an die “waterfront” gesetzt und das Lichterspiel des Brunnens genossen, bis ich von Catalina abgeholt wurde und wir uns auf den Rückweg nach Ringwood gemacht haben.
Dieses Gebäude ist Teil der Bristol University. Wäre es nicht toll, in so einem schönen und alten Gebäude zu studieren?
Dieses Graffiti Bild stammt von Banksy, welcher ein sehr bekannter Streetart-Künstler ist und ursprünglich aus Bristol stammt.
Und das ist die “waterfront” beleuchtet bei Nacht.
Als Fazit des Wochenendes muss ich sagen, dass ich eine sehr schöne Zeit hatte und es toll fand, die Chance gehabt zu haben, diese schöne Stadt zu erkunden.
A Long Journey to Shaftsbury
Ich weiß, es hat mich einige Zeit gekostet, diesen Post zu verfassen, doch endlich habe ich die Zeit mich einmal hinzusetzen und diesen Post zu schreiben.
Wie fast immer, habe ich meinen freien Donnerstag vor ca zwei Wochen genutzt, um etwas Neues zu sehen. Sehr schön war die Tatsache, dass an diesem Donnerstag nicht nur Lena und ich zusammen gefahren sind, sondern wir den Trip mit zwei anderen koreanischen Co-workern gemacht haben. Dadurch waren wir eine größere Gruppe und es hat eine schöne Abwechslung in die Ausflüge gebracht.
Unsere Ziel war eine kleine Stadt namens Shaftsbury. Der Weg war sehr zeitaufwendig, denn wir mussten bis nach Salisbury (was an sich schon lange braucht) und von dort aus mit einem anderen Bus noch ca eine Stunde weiter fahren. Der Weg dorthin war ein kleines Abendteuer an sich und ich hatte das Gefühl, ich befinde mich auf eine Reise in die Vergangenheit. Denn die Straße war nach einiger Zeit keine richtige Straße mehr, sondern nur noch Steine und Erde. Und da es die Tage davor geregnet hatte, war der Boden auch noch matschig und wirkte, wie aus einer anderen Zeit. Außerdem führte der Weg vorbei an vielen Feldern und kleinen, alten Häusern.
Shaftsbury selber ist auch eine eher alte Stadt. Und damit meine ich nicht, dass sie heruntergekommen ist oder so. Nein, überhaupt nicht. Die Stadt ist einfach nicht eine moderne Stadt mit internationalen Shopping Läden wie H&M oder Topshop, sondern halt kleine individuelle Läden. Wir sind zunächst etwas durch die Stadt gelaufen und waren unter anderem in einem Charity Shop, in dem nur Bücher verkauft wurden.
Anschließend wollten wir Mittagessen, doch es fing an zu regnen und es gab keine Bank oder sonst etwas, die trocken war und auf der wir uns hinsetzten konnten, um zu essen. Wir haben dann beschlossen zunächst eine kleine Kirche zu besichtigen. Als wir die Kirche betraten, bemerkten wir, dass wir die einzigen Menschen in der Kirche waren und dann hatten wir die Idee, dort unser Proviant zu essen.
Nach diesem ungewöhnlichen Mittagessen haben wir uns dann den Teil von Shaftsbury angeguckt, weshalb wir eigentlich gekommen sind: Gold Hill:
Wir haben dort eine lange Zeit verbracht, gefühlte tausend Fotos gemacht und sind den Hügel herunter gelaufen. Dort sind wir auch noch etwas rum gelaufen und haben uns die Straße angeguckt. Da es dort nicht so viel zu sehen gab außer schöne Häuser, sind wir den Hügel wieder hochgelaufen. Oben am Hügel, war noch ein Gold Hill Museum. Das Museum ging über die Geschichte von Shaftsbury und deren Umgebung. Es war sehr interessant und ansprechend gemacht.
Da wir nach dem Museumsbesuch noch etwas Zeit hatten, bis der Bus zurück kam, sind wir dann noch zur Shaftsbury Abbey gelaufen. Leider konnte man diese nicht von innen besichtigen, da die anscheinend mittlerweile für andere Dinge genutzt wird.
Im Anschluss haben wir uns dann nach einem sehr schönen Tag wieder auf den langen Rückweg in die Community gemacht.
Trip to Salisbury
Wie ich ja schon erwähnt habe, ist Donnerstag mein freier Tag. Natürlich versuche ich diesen Tag zu nutzen, um die Umgebung so gut wie möglich zu erkunden und kennenzulernen.
Am vorletzten Donnerstag war ich erneut mit der anderen Co-workerin, Lena, unterwegs. Dieses Mal war unser Ziel Salisbury. Wir haben uns morgens also in den Bus gesetzt und dort etwas über eine Stunde verbracht, bis wir endlich in Salisbury angekommen sind.
Achja, bevor ich beschreibe, was wir an dem Tag gemacht haben, muss ich noch etwas zu dem Tag an sich sagen. Genauer gesagt zu dem Wetter. Es wechselte von schönem blauen Himmel und Sonnenschein zu sehr starken Regenschauern. Oder in anderen Worten: April-Wetter. Doch scheinbar kann man hier diese Wetter Beschreibung nicht auf April beschränken, sondern sie gilt für viele Monate. Es war zwar etwas nervig, aber wir haben das Beste daraus gemacht.
Zurück zu dem eigentlichen Teil. Kurz bevor wir angekommen sind, hat es in Strömen geschüttet . Als wir jedoch ausgestiegen sind, hatte der Regen aufgehört und wir konnten trockenen Fußes uns einen Überblick über die Stadt verschaffen und durch ein paar Straßen laufen. Da dann die Sonne etwas herausgekommen ist, haben wir beschlossen, dass wir erst die Cathedral besichtigen. Die Cathedral stammt aus dem 13ten Jahrhundert und dort befindet sich eines der vier noch erhaltenen Exemplare der Magna Carta. Sie ist sehr schön und beeindruckend, sowohl von außen, als auch von innen.
Mit das beeindruckendste ist das Taufbecken, das zu Beginn des Gangs steht. Was an der “water sculpture” so faszinierend und gleichzeitig verwirrend ist, ist, dass die Wasseroberfläche sich nicht bewegt, jedoch trotzdem ohne Unterbrechung das Wasser aus dem Becken strömt. Es ist schwer zu erklären, das Bild wird es am besten zeigen:
Nach der Besichtigung der schönen Cathedral, hat es zunächst geregnet, also haben wir uns in den Schutz des Kreuzganges gestellt und dort gewartet, bis der Regen aufgehört hat. Im Anschluss sind wir ins Stadt Innere gegangen und haben die Stadt erkundet. Wir waren in verschiedenen Läden, sowohl Charity Shops als auch ‘normale’ Geschäfte. Wir haben alle möglichen Winkel der Stadt angeschaut und sind so auch auf schöne Gärten oder den kleinen Fluss der am Rande der Stadt verläuft gestoßen. Gegen Nachmittag sind wir dann glücklich und zufrieden von dem schönen, auch wenn regnerischen Tag, mit dem Bus wieder zurück in die Community gefahren.
Das war mitten in der Stadt ein total liebevoll angelegter privater Garten bzw. eigentlich fast Park.
Da fragt man sich auf was für Ideen die Menschen kommen…;)
Ich weiß, auf den Bildern sieht es so aus, als hätten wir eigentlich nur traumhaftes, sonniges Wetter gehabt, aber ich kann leider mit Sicherheit sagen, dass dieses nicht der Fall gewesen ist.
Cake & Coffee Morning
Ein Companion in meinem Haus hatte vor einiger Zeit die Idee, sich gemeinnützig zu engagieren. Er hatte sich überlegt, einen Coffee Morning in unserem Haus zu veranstalten, bei dem wir Kuchen und Kaffee verkaufen und das Geld an eine Krebshilfe Organisation, “Macmillan Cancer Support“, zu spenden. Und so fand letzten Dienstag in unserem Haus von 10-12 Uhr der Coffee Morning statt.
Wir haben den Rahmen relativ klein gehalten und nur Mitglieder der Community eingeladen. Nichtsdestotrotz hieß das am Montag viel Vorbereitung. Wir haben Möbel im Wohnzimmer umgestellt, weitere Tische und Stühle ins Haus getragen und vor allem wurde unsere eher kleine Küche zu einer Bäckerei. Das ganze Haus war in die Vorbereitung involviert und jeder hat an einer Stelle angepackt. Es war toll zu sehen, wie das ganze Haus zusammen arbeiten konnte.
Auch am Dienstag Morgen war natürlich noch einiges zu tun. Als die ersten Gäste 5 Minuten vor 10 Uhr kamen, war noch nicht einmal der Kaffee fertig. Doch obwohl die Aktion neu für uns war und sich die Gäste mehr oder weniger alle an einem Zeitpunkt gleichzeitig gekommen sind, anstatt in ihren geplanten Zeiträumen, war es ein toller Morgen. Alle haben sich in das Wohnzimmer gequetscht und gemeinsam gegessen, getrunken, geredet und den Morgen genossen. Nach kurzer Zeit haben verschiedene Workshop Koordinatoren ihre Instrumente herausgeholt und Musik begleitete den Morgen. Es wurde Ukulele und Trommeln gespielt und es klang unglaublich toll. Außerdem war es schön zu sehen, dass Companions die normaler Weise nicht gut mit großen Menschenmengen zurechtkommen, glücklich waren und sich wohl fühlten.
Auch wenn es zeitweilig stressig war, war es eine tolle Atmosphäre und der Morgen ein voller Erfolg. Wir haben viele positive Rückmeldung bekommen und alle waren begeistert von dieser Charity Aktion. Unser Fazit von diesem Morgen war, dass es sicher nicht der letzte sein wird!
Und das war noch nicht mal aller Kuchen. Wir haben danach noch mehr hingestellt! Und ja, wir hatten danach noch Kuchen übrig;)
Craft Centre Open Day
Am Donnerstag, den 25.9 und am Samstag, den 27.9, waren für die Lantern Community zwei sehr wichtige Tage.
Wochen- bzw. Monatelang wurde für diese beiden Tage vorbereitet und die ganze Community war in die Vorbereitung involviert. Denn nachdem sie lange davon geträumt haben, war es endlich so weit und die neuen Craft Centre (also Workshop Gebäude) wurden eröffnet. Seit vielen Jahren wollte die Community neue, modernere Gebäude für die Craft Workshops errichten. Jedoch ist so etwas natürlich nicht in einem Tag oder einem Monat erledigt, sondern erfordert viel Arbeit! Begonnen hat das Ganze damit, dass Geld also Spenden oder anderes für den Bau eingesammelt wurde. Dann haben sich einige Workshop Koordinatoren mit zwei Architekten zusammen gesetzt und bis ins kleinste Detail die neuen Gebäude geplant. Samt die Pflanzen, die angepflanzt werden sollten.
Als ich hier angekommen bin, standen die Gebäude schon und die meisten Workshops waren auch schon in die neuen Gebäude eingezogen. Jedoch hat das nicht bedeutet, dass der letzte Monat entspannt war. Der Feinschliff musste vorgenommen werden. Planzen in die Erde gesetzt, Brunnen errichtet und Workshops aufgeräumt werden.
Obwohl es noch ein paar Tage vorher so aussah, als würden wir nicht rechtzeitig fertig werden, war erstaunlicher Weise am Donnerstag morgen alles fertig für die Große Eröffnung. Am Donnerstag wurde die Gebäuden vom “Seasonal”, “Weavery”, “Pottery” und “Art” eröffnet. Diese Eröffnung war nur für innerhalb der Community und nicht für die Öffentlichkeit. Da es mein freier Tag war und ich nicht in der Community war, habe ich diese Eröffnung leider nicht mitbekommen.
Jedoch war ich am Samstag anwesend (obwohl ich da auch frei hatte). Am Samstag wurde offiziell der neue Woodwork Workshop eröffnet. Und im Gegensatz zum Donnerstag, waren auch Familie, Freunde und andere von außerhalb der Community eingeladen. Begonnen hat die Eröffnung mit ein paar Reden vor dem neuen Woodwork Gebäude und im Anschluss wurde das Band feierlich durchgeschnitten.
Danach gab es noch ein paar Reden vor den anderen Workshop Gebäuden. Außerdem wurde ein bzw. eigentlich zwei “Foundation Stones” gesetzt. Dieser war ein kupferner “Stein”, in welchen Companions und andere Mitglieder der Lantern Community etwas rein tun konnten, was für sie eine Bedeutung hatte. Diese Foundation Stones wurden dann jeweils neben den Workshop Gebäuden vergraben.
Und das war es dann mit dem offiziellen Teil der Eröffnung. Im Anschluss konnte man dann noch die Workshops besichtigen um einen Einblick in die Arbeit zu bekommen.
Meiner Meinung nach, war die Eröffnung sehr gelungen und ich habe noch nie so viele Menschen in der Community gesehen 😉
Das ist der Weg, den man langgeht wenn man von meinem Haus zu den Workshops geht.
Dieser Apfelbaum trägt keine Äpfel mehr und wurde dann vom Seasonal Workshop dekoriert.
Das ist das Gebäude vom Seasonal und Weavery Workshop.
Und in diesem Gebäude befindet sich “Pottery” und das “Art Studio”
Da die Eröffnung in der Zeit von Harvest und St. Michealmas stattfand, war die Community nach diesem Festen geschmückt.
Diese Uhr hängt in dem neuen Woodwork Gebäude und ich fand sie einfach unglaublich cool gemacht!
Das Art Studio, in dem sehr schöne Bilder gemacht werden!
Und die Weavery. Von den anderen Workshops habe ich leider keine guten Bilder.
The Lantern Community
Ich bin jetzt schon fast vier Wochen hier in der “Lantern Community”. Und da dachte ich mir, es ist Zeit die Organisation der Einrichtung etwas näher zu erklären. Also hier für alle die es interessiert:
Die Lantern Community ist eine Camphill Einrichtung, in der Menschen mit einer Lernbehinderung leben, die “Companions”. Es gibt insgesamt acht Häuser mit jeweils zwischen zwei und sieben Companions. Zusammen mit den Companions wohnen noch wir Co-worker. Zusätzlich hat jedes Haus ein “House Co-ordinator”, der, wie der Name schon sagt, alles im Haus organisiert. Außerdem gibt es noch die “supporter”, die einfach normal angestellte Arbeiter sind und mit den Companions arbeiten, genauso wie wir Co-worker.
Unter der Woche beginnt der Tag (in meinem Haus) um sieben Uhr. Nachdem alle geweckt wurden, wird das Frühstück hergerichtet und dann wird um 7:30 gegessen. Nach dem Frühstück gibt es dann die Medikamente und danach wird “personal care” gemacht. In meinem Haus besteht personal care hauptsächlich aus rasieren. Teilweise muss dann noch etwas anderes gemacht werden, wie Brille putzen, Haare kämmen oder Gesicht waschen. Um 8:30 gehen alle zu dem Hauptgebäude der Community, wo ein “morning gathering” stattfindet. Hierbei kommen die Companions und Co-worker aus allen Häusern und noch andere zusammen. Es geht von 8:45 bis 9:00 Uhr und jeweils ein Haus stellt etwas vor, erzählt etwas oder macht sonst etwas. Im Anschluss wird noch ein Lied passend zur Jahreszeit gesungen.
Nachdem allen sich “Good Morning” gewünscht habem, gehen die Companions in verschiedene Workshops, wie “woodwork”, “cafe”, “bakery”, “pottering”, “art”, “shop”, “land” oder “seasonal”. Das Mittagessen wird in den einzelnen Häusen von jeweils einem Companion und einem supporter oder teilweise auch Co-worker gekocht. Um 12:30 Uhr wird dann zusammen gegessen. Nach der “rest hour” beginnen um 2:30 wieder die Workshops. Um 5:00 Uhr treffen dann nach und nach alle wieder im Haus ein und eine Stunde danach gibt es “supper”.
Das Abendprogramm variiert je nach Wochentag. Jeden zweiten Montag findet der sogenannte “gateway club” statt. Mittwochs ist jeweils “snap club”. Beides sind “Treffen” von Menschen mit einer (Lern-) Behinderung. Es gibt immer ein buntes Programm, wie Bingo spielen, Pop-Quiz und noch vieles mehr. Dienstags ist Eurythmie und am Donnerstag ist in meinem Haus immer “Craft”. Hierbei werden verschiedene Bastelaktionen gemacht. Am Freitag ist ein Abend ohne Programm.
Wie die Wochenenden aussehen, habe ich ja schon in meinem “Sturts Farm & Poole” Post erklärt.
Ich glaube, das ist alles, was jetzt im Moment erwähnenswert ist. Ich weiß es ist kein besonders langer Post und wahrscheinlich nicht so spannend, aber ich dachte es interessiert vielleicht den ein oder anderen.
Ringwood Carnival
Am Samstag, den 20.9, fand der “Ringwood Carnival” statt. Schon kurz nachdem ich hier angekommen bin, wurde mir davon berichtete und die Companions freuten sich auf diesen Tag. Also haben wir die Life skills dazu genutzt den Ringwood Carnival zu sehen.
Wenn man den Kölner Karneval kennt und damit aufgewachsen ist, dann hatte dieser Carnival kaum etwas mit dem Karneval zu tun, dass ich kenne. Zunächst einmal war die Dimension und die Länge nicht vergleichbar mit Karneval in Köln. Es war nur ein Tag und das einzige, was stattfand war ein Zug durch Ringwood. Und im Gegensatz zu unserem Karneval haben sich die Zuschauer nicht verkleidet (Natürlich haben sich die verkleidet, die beim Zug mitlaufen sind).
Auch das Prinzip des Zugs ist anders. In Köln werden Süßigkeiten und Ähnliches von den Wägen geworfen und das Publikum schreit begeistert “Kamelle” oder “Strüssche”. Hier in England hingegen werden keine Süßigkeiten geworfen oder Blumen verschenkt. Stattdessen gibt es ein anderes Konzept: Organisationen, Einrichtungen oder Läden repräsentieren sich und hmm machen sozusagen Werbung für sich. Und zusätzlich haben sie Eimer dabei. Jedoch sind diese zu Beginn der Zuges leer. Gefüllt werden sie durch die Zuschauer, welche Coins, meist Cent Stücke, dabei haben und diese in die Eimer geben. Also im Prinzip hat der Karneval etwas von einer Charity Aktion.
Trotz des anderen Konzepts hat mir der “Ringwood Carnival” ganz gut gefallen und es war eigentlich sehr interessant so ein anderes Konzept zu sehen. Es waren außerdem ein paar ganz schöne Wägen dabei. Hier ein kleiner Eindruck von dem britischen “Carnival”:
Diese Gruppe war nach dem Lego Movie verkleidet. Das fand ich eine sehr coole Idee!
Die beiden Mädchen haben wirklich kleine Kunststücke auf dem Wagen am Trapez gemacht. Dazu gehört auch einiges an Mut!
Visiting Highcliffe
Am letzten Donnerstag, meinem freien Tag, habe ich eine lange Busfahrt auf mich genommen und einen Ausflug mit einer anderen Co-workerin gemacht. Wir haben beschlossen “Highcliffe” zu besichtigen, eine Stadt ca 17km von Ringwood entfernt. Eine Fahrt, die mit dem Auto nur um die 25 Minuten brauchen würde, hat uns über 1 1/2 Stunden gekostet. Endlich dort angekommen sind wir durch die Stadt unserer Nase nach gegangen, da wir uns beide dort nicht auskannten. Die Stadt war meiner Meinung nach nicht so besonders. Weder war sie sonderlich typisch britisch, noch hatte sie viele interessante Geschäfte.
Daher sind wir im Prinzip einfach nur durch die Stadt gegangen und haben dann den Weg zum Meer gefunden. Zur dem Zeitpunkt, als wir dort ankamen, war das Wetter zunächst nicht so schön. Zwar war es relativ warm und es hat nicht geregnet, aber es war sehr bewölkt und von der Sonne war keine Spur zu sehen. Das hat uns jedoch nicht davon abgehalten, den Strand zu genießen. Wir sind in eine Richtung losgegangen, immer genau am Rand des Wassers. Wir sind lange am Strand entlang gelaufen, bis wir an eine Stelle angekommen sind, an der Steine den weiteren Weg versperrt haben.
Wir hatten Glück. Denn die Wolken hatten sich bis dahin verzogen und die Sonne verströmte eine angenehme Wärme. Wir haben eine Pause eingelegt und uns einen schönen Stein zum Sitzen gesucht. Die andere Co-workerin hatte ihre Schwimmsachen dabei und die strahlende Sonne genutzt, um diese auszupacken und sich ins Wasser zu wagen. Ich hatte meine leider vergessen und konnte daher nicht mit schwimmen gehen. Stattdessen bin ich zunächst über die Steine geklettert und habe mich dann auf einen Stein gelegt und in der Sonne gebadet.
Das mit dem Schwimmen hat sich als komplizierter herausgestellt, als man denken würde, da der Sand sehr weich war und etwas von Treibsand hatte. Und dazu kam, dass das Wasser schnell sehr tief wurde. Als die Co-workerin das realisiert hat, hat sie aufgegeben und ist zurück zu mir gekommen. Auf dem Stein in der Sonne haben wir dann etwas zu Mittag gegessen. Wir waren ganz alleine an der Stelle und das Einzige, was man hören konnte, war das Brechen der Wellen. Ich liebe dieses Geräusch. Für mich hat das etwas sehr entspannendes und ich verbinde es immer mit Urlaub. Vor allem mit dem traditionellen Herbsturlaub mit meiner Familie auf eine der Nordseeinseln oder in Holland ans Meer. Jedes Jahr in den Herbstferien haben wir dort eine Woche Urlaub gemacht, die Herbststimmung am Meer genossen und die Seele baumeln lassen. Wir haben jeden Tag einen Spaziergang am Strand gemacht, oftmals mehrere Stunden. Es war immer eine wunderschöne Zeit und ich finde es schade, dass ich dieses Jahr nicht dabei sein kann.
Naja genug von dem kleinem Rückblick in meine Kindheit. Nachdem wir gegessen haben, haben wir uns auf den Rückweg gemacht. In einem Café haben wir dann nach dem Weg zu dem “Highcliffe Castle” gefragt. Das Castle wurde mir von meiner Hausleiterin empfohlen. Es wurde 1835 von Charles Stuart errichtet, der “1st Baron Stuart de Rothesay”. Der Weg führte einfach nur am Strand entlang, in die entgegengesetzte Richtung, die wir davor gegangen sind. Es wurde uns als ein 30 Minuten Weg beschrieben, doch wir sind schon nach 20 Minuten angekommen. Vom Strand führte lediglich ein Zick Zack Weg durch die Düne direkt hoch zum Schloss. Das Schloss war echt schön. Für mich sah es sehr typisch nach einem britischen Schloss aus. Ja ich weiß, ich kann es nicht wirklich sagen, da ich eigentlich noch keine britischen Schlösser gesehen habe, aber es machte auf mich einfach den Eindruck. Und egal, ob britisch oder nicht, mir hat es sehr gut gefallen. An das schöne Schloss grenzte außerdem ein toller Schlossgarten und der Sonnenschein vervollständigte das schöne Bild.
Und damit näherte sich unser Ausflug im Prinzip auch schon dem Ende. Wir haben wieder die lange Busfahrt in Angriff genommen und sind gegen hallb sechs wieder in der Lantern Community angekommen. Es war mal wieder ein sehr schöner Tag und ich bin froh, dass ich den Ausflug gemacht habe. Achja und am Abend habe ich dann noch mit Magali’s Hilfe meine Cookies gemacht, die hier auch super angekommen sind.
Sturts Farm & Poole
Letztes Wochenende waren zwei sehr schöne Tag.
Am Samstag habe ich den ganzen Tag gearbeitet. Jeden Samstag ist sogenanntes “Life Skills”. Wie der Name schon sagt, wird an diesem Tag der Woche etwas gemacht, was mit dem “normalen” Leben zu tun hat. Der Tag beginnt damit, dass nach dem Frühstück alle nach Ringwood gehen und dort Geld von der Bank abheben. Im Anschluss kaufen die ‘Companions’ Sachen für die Woche wie zum Beispiel Drogerie Artikel oder Lebensmittel. Wenn nötig werden in diesem Zusammenhang auch Kleidung, Schuhe oder ähnliches gekauft.
Im Anschluss macht man meistens einen Ausflug oder sonst etwas. Am letzten Samstag sind wir zu der “Sturts Farm” gefahren. Die Farm ist in der Nähe der Lantern Community und dort leben und arbeiten auch Menschen mit einer Lernbehinderung. Wir waren dort, da die Farm eine “Summer Fete” hatte. Daher wurden viele Stände aufgebaut und viele Menschen sind zusammen gekommen.
Die Zeit auf der Farm war sehr schön. Fast die ganze Lantern Community war anwesend, daher kannte ich einige. Das Wetter war sehr gut, es war relativ sonnig und auch nicht zu kalt. Und die Stände waren teilweise echt schön. Nachdem wir dort gegessen haben, haben wir uns diese angeschaut. Es gab alles mögliche, von Essen und organischen Obst bzw. Gemüse über Spiele bis hin zu Vintage Deko Artikel. Es gab des Weiteren eine Hundeshow, bei der die Besucher ihre Hunde anmelden konnten und diese in verschiedenen Kategorien gewinnen konnten. Das war sehr lustig und es waren überraschend viele Hunde anwesend. Außerdem gab es ein live Orchester, mit Musikern in jedem Alter. Das Orchester war richtig gut und wir haben uns eine Zeit lang auf die Wiese gelegt bzw. gesetzt und dem Spiel zugehört. Zusammengefasst ein sehr schöner Nachmittag.
Am Sonntag war mein freier Tag. Begonnen hat der Tag mit einem späten Frühstück. Danach hatte ich einen entspannten Vormittag. Zum Mittagessen war nicht nur unser Haus dar, sondern auch unser Nachbarhaus. Alle Anderen haben Huhn, gebratenes Gemüse und Bratkartoffeln gegessen. Ich jedoch habe eine Paprika gefüllt mit CousCous bekommen. Es war unglaublich lecker. Da wir so viele waren, wurde es zu einem sehr lustigen Essen.
Am Nachmittag sind wir dann nach Poole gefahren. Poole ist eine Stadt am Meer ca. 35 Minuten von Ringwood. Dort haben wir uns zunächst ins Café Nero gesetzt. Unser House Co-ordinator, der an diesem Sonntag gearbeitet hat, hat uns netterweise auf ein Kaffee bzw. Tee eingeladen. Magali, die andere Co-workerin in meinem Haus, und ich haben dann die Kuchen Theke entdeckt und konnten nicht widerstehen uns danach noch ein Stück “Chocolate Fudge Cake” zu kaufen. Der Kuchen war unglaublich lecker.
Im Anschluss sind wir durch die Straßen Pooles in Richtung Hafen gegangen. Dort angekommen wurden wir von dem typischen Meer Geruch begrüßt. In dem Hafen waren viele schöne Boote, welche teilweise schon Ähnlichkeiten kleinen Jachten hatten. Wir haben einige Zeit am Hafen verbracht und sind dann ins Auto gestiegen und haben uns auf dem Weg zurück in die Lantern Community gemacht. Auf dem Rückweg sind wir einen anderen Weg gefahren. Dieser führte durch einen noch schöneren Teil von Poole. Leider sind wir dort nicht mehr ausgestiegen, aber es war trotzdem sehr toll dort durchzufahren. Abwechselnd kamen schöne Strände, Häuser und Parks. Man konnte gar nicht mehr weggucken und ich will unbedingt noch mal in diese Gegend von Poole.
Um den Tag noch besser zu machen, als er eh schon war, haben wir zum Abendessen Pancakes gemacht. Besser konnte der Tag echt nicht sein. Mein erstes richtiges Wochenende hier in England war also sehr schön und ich habe jede Minute genossen.
Beim Anblick der Kuchen läuft mir jetzt noch das Wasser im Mund zusammen!
Exploring Ringwood
Vor ein paar Tagen hatte ich nach dem Morgen frei . Nach einem entspannten Vormittag bin ich mit einer weiteren Co-workerin, die mit mir in dem Haus lebt, um die Mittagszeit nach Ringwood gegangen. Es war mein zweites Mal in Ringwood doch dieses Mal hatten wir mehr Zeit und ich konnte Fotos machen. Denn das letzte Mal hatte ich zwar meine Kamera dabei, aber ich habe dummerweise meine Speicherkarte vergessen und so hat mir die Kamera nichts gebracht.
Wir haben uns Sandwiches zum Mittagessen gemacht und sind dann auf in die Stadt. Zunächst haben wir uns noch Früchte (Himbeeren und Blaubeeren) gekauft, uns dann auf handgeschnitzte Holzbänke gesetzt und unser Essen genossen. Es war sehr schön dort und das Essen war sehr lecker. Vor allem die Himbeeren! Im Anschluss sind wir durch die Stadt gegangen und haben in ein paar Läden geschaut.
Da es Nachmittag war, sind wir in ein süßes Café Boston Tee Party gegangen und haben uns eine Pause gegönnt. Das Café ist genau nach meinem Geschmack. Alt und Neu. Vintage und trotzdem modern. Das Haus selber ist schon ein paar Jährchen alt. Die Wände sind aus Backsteinen, kleine Fenster mit weißen Ramen lassen Licht in das Café und Blumen schmücken die Außenwand. Innen sind Teile der Wände mit Holz verkleidet und die weiße Decke lässt den Raum größer und heller wirken. Der Großteil der Stühle, Bänke und Tische sind aus dunklem Holz. Sie sind zum Teil nicht mehr die Neusten doch passen perfekt in den Coffee Shop. Wir saßen in der zweiten Etage an einem kleinem Tisch am Fenster. In dieser Etage hängt eine große Lampe von der Decke, die Licht verstrahlt und dem Ganzen einen moderneren Tatsch verleit.
Die Theke ist auch sehr schön. Die Kaffee und Tee Angebote sind per Hand mit blau an die weißen Fliesen an der Wand geschrieben. Dieses verleit dem Café eine sehr persönlichen Note. Neben Kaffee und Kuchen kann man dort Frühstück und Mittagessen bekommen. Die Auswahl ist ziemlich groß. Neben Salaten gibt es Burger, Sandwiches und noch mehr. Obwohl das Essen sehr lecker aussah hatten wir ja schon gegessen und haben daher nichts davon genommen. Stattdessen wählten wir ein heißes Getränk und ein Kuchenstück.
Nach kurzen Entscheidungsschwierigkeiten wählte ich einen “Boston Breakfast” und ein “Caramel Shortbread”. Als ich das gesehen habe, ist mir sofort das Wasser im Mund gelaufen und ich musste es einfach kaufen. Alles hat so lecker geschmeckt. Ich bin sowieso ein großer Shortbread, aber auch Karamel Fan. Und getoppt war das Ganze noch mit einer Schicht Schokolade. Zusammen mit dem Black Tea war es einfach ein kleiner Traum für mich.
Glücklich und mit vollem Magen sind wir dann weiter durch die Stadt gegangen. Auf dem Weg sind wir an einem sehr süßen Blumenladen vorbei gekommen: “arcade flowers”. Ein pinkes Fahrrad war außen mit Blumen dekoriert. Teilweise waren die Blumen in Taschen anstatt in Töpfen. Der Anblick der wunderschönen Blumen erweckte in mir den Wunsch sofort ganz viele Blumen zu kaufen, doch ich habe dem Wunsch nicht nachgegeben.
Wir sind außerdem in einen “Charity Shop” vom “British Red Cross” gegangen. Das Prinzip der Charity Shops ist in Ringwood sehr verbreitet. Meist sind die Sachen Second Hand, jedoch teilweise sind sie auch noch neu. Die Preise sind ziemlich niedrig und der Verdienst geht an die jeweilige Charity Organisation. In diesem Fall an das British Red Cross. Ich habe dort eine sehr schöne Bluse mit kurzen Ärmeln gefunden. Sie ist ein dunkles Beige mit schwarzen Vögeln und einem schwarzen Collar. Und sie hat nur £2.50 gekostet, da konnte ich nicht Nein sagen.
Auf dem Rückweg sind wir dann noch an der Kirche in Ringwood vorbei gekommen. Die blaue Uhr der Kirche sieht man schon von Weitem und sie ist sehr schön. Wir hatten Glück, denn sie war offen und wir konnten uns sie auch von innen anschauen. Mir hat die Kirche sehr gut gefallen. Außerdem sind wir noch an einem süßen kleinem Park vorbei gekommen und haben uns dort auf eine Bank gesetzt und die Natur genossen.
Es war ein sehr schöner Tag und mir gefällt Ringwood sehr gut. Ich bin glücklich, dass ich so eine schöne Stadt so in der Nähe habe.
A New Chapter
Es ist soweit.
In bin in England angekommen und ein neues Kapitel hat für mich begonnen!
Die letzte Woche zu Hause ist für mich wie im Flug vergangen und ich hatte nicht genug Zeit mich von jedem persönlich zu verabschieden. Es war komisch das Vertraute, meine “comfort zone”, zu verlassen und in ein vollkommen neues und unbekanntes Gebiet zu kommen. Und mir war noch bis einen Tag vor der Abreise nicht wirklich bewusst, dass ich jetzt für ein Jahr mein Zuhause verlassen würde. Zwar wusste ich mit meinem Verstand, dass es so sein wird, aber mein Herz und meine Seele konnten es noch nicht wirklich wahr haben.
Dann kam der große Morgen und ich bin weggefahren. Wie jetzt schon einige wissen, bin ich mit dem Bus gefahren. Es gab eine Komplikation, da der Bus nicht mehr auf die geplante Fähre konnte. Daher musste ich ca 1 1/2 Stunden warten, bis wir endlich nach England übersetzen konnten. Doch das bedeutete, dass ich meinen eigentlichen Anschlussbus verpasst habe. Naja am Schluss war dann alles doch nicht so schlimm. Ich habe einen späteren Anschlussbus genommen, bin dann um 22:30 angekommen und wurde von der Bushaltestelle abgeholt.
Die Ankunft ist jetzt schon drei Tage her. In der kurzen Zeit, habe ich mich schon relativ gut eingelebt und mir sind die Bewohner und anderen Co-Worker schon ans Herz gewachsen. Alle sind unglaublich freundlich, offen und hilfsbereit und ich bin sehr froh hier zu sein. Es ist aufregend und jeden Tag lernt man etwas Neues, jemand Neuen kennen und etwas Neues über die Personen, die man schon kennengelernt hat. Ich muss ehrlich sagen, dass es sich nicht anfühlt als wäre es erst drei Tage her, die ich hier bin. Ich habe schon so viel erlebt und gelernt, dass ich das Gefühl habe schon länger hier zu sein.
Am Sonntag den 30ten, also meinem ersten richtigen Tag hier, haben wir am Nachmittag ein Picknick im “New Forest” gemacht. Wir haben typisch englisch schwarzen Tee getrunken und super leckeren Schokoladen Kuchen gegessen. Als wollte England mich willkommen heißen, schien an diesem Sonntag die Sonne und es war realtiv warm. Im Wald auf der Wiese in der Sonne zu sitzen war sehr schön und eine gute Gelegenheit die “Companions” in meinem Haus besser kennenzulernen.
Die letzten beiden Tage hatte ich Introduction Training, welches in England Voraussetzung ist, damit man mit den Companions arbeiten kann. Es ist sehr interessant aber gleichzeitig viele Informationen auf einmal. Trotzdem finde ich es sehr gut, diese Vorbereitung zu bekommen.
Besonders gefallen mir die Essensgewohnheiten. Jeden Morgen, Mittag und Abend also für breakfast, lunch und supper, kommen die Bewohner des Hauses zusammen und essen gemeinsam. Vor dem Essen zündet einer der Companions eine Kerze an um das Essen einzuleiten. Danach wird eine Art Gebet gesprochen und man fängt an zu Essen. Nach dem Essen wird noch ein Satz gemeinsam gesprochen und einer löscht die Kerze. Im Anschluss wird “good morning/afternoon/evening” gewünscht.
Ich kann eigentlich nur noch mal betonen, dass ich mich hier sehr wohl fühle und froh bin hier zu sein.
Ich hab leider noch nicht viele Bilder gemacht, aber ich habe ein paar von der Fahrt nach England:
Dieses erste Bild ist am Morgen im Bus noch in Deutschland entstanden.
Auf der Fähre noch vor der Küste Frankreichs im Hafen von Calais.
Nach der Überfahrt mit dem größten und schönsten Schiff auf dem ich bis jetzt war, sind wir endlich an der Küste Englands angekommen.
Die Küste und der Hafen in Dover. Sogar mit etwas Sonnenschein.