The Lantern Community
Ich bin jetzt schon fast vier Wochen hier in der “Lantern Community”. Und da dachte ich mir, es ist Zeit die Organisation der Einrichtung etwas nĂ€her zu erklĂ€ren. Also hier fĂŒr alle die es interessiert:
Die Lantern Community ist eine Camphill Einrichtung, in der Menschen mit einer Lernbehinderung leben, die “Companions”. Es gibt insgesamt acht HĂ€user mit jeweils zwischen zwei und sieben Companions. Zusammen mit den Companions wohnen noch wir Co-worker. ZusĂ€tzlich hat jedes Haus ein “House Co-ordinator”, der, wie der Name schon sagt, alles im Haus organisiert. AuĂerdem gibt es noch die “supporter”, die einfach normal angestellte Arbeiter sind und mit den Companions arbeiten, genauso wie wir Co-worker.
Unter der Woche beginnt der Tag (in meinem Haus) um sieben Uhr. Nachdem alle geweckt wurden, wird das FrĂŒhstĂŒck hergerichtet und dann wird um 7:30 gegessen. Nach dem FrĂŒhstĂŒck gibt es dann die Medikamente und danach wird “personal care” gemacht. In meinem Haus besteht personal care hauptsĂ€chlich aus rasieren. Teilweise muss dann noch etwas anderes gemacht werden, wie Brille putzen, Haare kĂ€mmen oder Gesicht waschen. Um 8:30 gehen alle zu dem HauptgebĂ€ude der Community, wo ein “morning gathering” stattfindet. Hierbei kommen die Companions und Co-worker aus allen HĂ€usern und noch andere zusammen. Es geht von 8:45 bis  9:00 Uhr und jeweils ein Haus stellt etwas vor, erzĂ€hlt etwas oder macht sonst etwas. Im Anschluss wird noch ein Lied passend zur Jahreszeit gesungen.
Nachdem allen sich “Good Morning” gewĂŒnscht habem, gehen die Companions in verschiedene Workshops, wie “woodwork”, “cafe”, “bakery”, “pottering”, “art”, “shop”, “land” oder “seasonal”. Das Mittagessen wird in den einzelnen HĂ€usen von jeweils einem Companion und einem supporter oder teilweise auch Co-worker gekocht. Um 12:30 Uhr wird dann zusammen gegessen. Nach der “rest hour” beginnen um 2:30 wieder die Workshops. Um 5:00 Uhr treffen dann nach und nach alle wieder im Haus ein und eine Stunde danach gibt es “supper”.
Das Abendprogramm variiert je nach Wochentag. Jeden zweiten Montag findet der sogenannte “gateway club” statt. Mittwochs ist jeweils “snap club”. Beides sind “Treffen” von Menschen mit einer (Lern-) Behinderung. Es gibt immer ein buntes Programm, wie Bingo spielen, Pop-Quiz und noch vieles mehr. Dienstags ist Eurythmie und am Donnerstag ist in meinem Haus immer “Craft”. Hierbei werden verschiedene Bastelaktionen gemacht. Am Freitag ist ein Abend ohne Programm.
Wie die Wochenenden aussehen, habe ich ja schon in meinem “Sturts Farm & Poole” Post erklĂ€rt.
Ich glaube, das ist alles, was jetzt im Moment erwÀhnenswert ist. Ich weià es ist kein besonders langer Post und wahrscheinlich nicht so spannend, aber ich dachte es interessiert vielleicht den ein oder anderen.
Ringwood Carnival
Am Samstag, den 20.9, fand der “Ringwood Carnival” statt. Schon kurz nachdem ich hier angekommen bin, wurde mir davon berichtete und die Companions freuten sich auf diesen Tag. Also haben wir die Life skills dazu genutzt den Ringwood Carnival zu sehen.
Wenn man den Kölner Karneval kennt und damit aufgewachsen ist, dann hatte dieser Carnival kaum etwas mit dem Karneval zu tun, dass ich kenne. ZunĂ€chst einmal war die Dimension und die LĂ€nge nicht vergleichbar mit Karneval in Köln. Es war nur ein Tag und das einzige, was stattfand war ein Zug durch Ringwood. Und im Gegensatz zu unserem Karneval haben sich die Zuschauer nicht verkleidet (NatĂŒrlich haben sich die verkleidet, die beim Zug mitlaufen sind).
Auch das Prinzip des Zugs ist anders. In Köln werden SĂŒĂigkeiten und Ăhnliches von den WĂ€gen geworfen und das Publikum schreit begeistert “Kamelle” oder “StrĂŒssche”. Hier in England hingegen werden keine SĂŒĂigkeiten geworfen oder Blumen verschenkt. Stattdessen gibt es ein anderes Konzept: Organisationen, Einrichtungen oder LĂ€den reprĂ€sentieren sich und hmm machen sozusagen Werbung fĂŒr sich. Und zusĂ€tzlich haben sie Eimer dabei. Jedoch sind diese zu Beginn der Zuges leer. GefĂŒllt werden sie durch die Zuschauer, welche Coins, meist Cent StĂŒcke, dabei haben und diese in die Eimer geben. Also im Prinzip hat der Karneval etwas von einer Charity Aktion.
Trotz des anderen Konzepts hat mir der “Ringwood Carnival” ganz gut gefallen und es war eigentlich sehr interessant so ein anderes Konzept zu sehen. Es waren auĂerdem ein paar ganz schöne WĂ€gen dabei. Hier ein kleiner Eindruck von dem britischen “Carnival”:
Diese Gruppe war nach dem Lego Movie verkleidet. Das fand ich eine sehr coole Idee!
Die beiden MĂ€dchen haben wirklich kleine KunststĂŒcke auf dem Wagen am Trapez gemacht. Dazu gehört auch einiges an Mut!
Visiting Highcliffe
Am letzten Donnerstag, meinem freien Tag, habe ich eine lange Busfahrt auf mich genommen und einen Ausflug mit einer anderen Co-workerin gemacht. Wir haben beschlossen “Highcliffe” zu besichtigen, eine Stadt ca 17km von Ringwood entfernt. Eine Fahrt, die mit dem Auto nur um die 25 Minuten brauchen wĂŒrde, hat uns ĂŒber 1 1/2 Stunden gekostet. Endlich dort angekommen sind wir durch die Stadt unserer Nase nach gegangen, da wir uns beide dort nicht auskannten. Die Stadt war meiner Meinung nach nicht so besonders. Weder war sie sonderlich typisch britisch, noch hatte sie viele interessante GeschĂ€fte.
Daher sind wir im Prinzip einfach nur durch die Stadt gegangen und haben dann den Weg zum Meer gefunden. Zur dem Zeitpunkt, als wir dort ankamen, war das Wetter zunĂ€chst nicht so schön. Zwar war es relativ warm und es hat nicht geregnet, aber es war sehr bewölkt und von der Sonne war keine Spur zu sehen. Das hat uns jedoch nicht davon abgehalten, den Strand zu genieĂen. Wir sind in eine Richtung losgegangen, immer genau am Rand des Wassers. Wir sind lange am Strand entlang gelaufen, bis wir an eine Stelle angekommen sind, an der Steine den weiteren Weg versperrt haben.
Wir hatten GlĂŒck. Denn die Wolken hatten sich bis dahin verzogen und die Sonne verströmte eine angenehme WĂ€rme. Wir haben eine Pause eingelegt und uns einen schönen Stein zum Sitzen gesucht. Die andere Co-workerin hatte ihre Schwimmsachen dabei und die strahlende Sonne genutzt, um diese auszupacken und sich ins Wasser zu wagen. Ich hatte meine leider vergessen und konnte daher nicht mit schwimmen gehen. Stattdessen bin ich zunĂ€chst ĂŒber die Steine geklettert und habe mich dann auf einen Stein gelegt und in der Sonne gebadet.
Das mit dem Schwimmen hat sich als komplizierter herausgestellt, als man denken wĂŒrde, da der Sand sehr weich war und  etwas von Treibsand hatte. Und dazu kam, dass das Wasser schnell sehr tief wurde. Als die Co-workerin das realisiert hat, hat sie aufgegeben und ist zurĂŒck zu mir gekommen. Auf dem Stein in der Sonne haben wir dann etwas zu Mittag gegessen. Wir waren ganz alleine an der Stelle und das Einzige, was man hören konnte, war das Brechen der Wellen. Ich liebe dieses GerĂ€usch. FĂŒr mich hat das etwas sehr entspannendes und ich verbinde es immer mit Urlaub. Vor allem mit dem traditionellen Herbsturlaub mit meiner Familie auf eine der Nordseeinseln oder in Holland ans Meer. Jedes Jahr in den Herbstferien haben wir dort eine Woche Urlaub gemacht, die Herbststimmung am Meer genossen und die Seele baumeln lassen. Wir haben jeden Tag einen Spaziergang am Strand gemacht, oftmals mehrere Stunden. Es war immer eine wunderschöne Zeit und ich finde es schade, dass ich dieses Jahr nicht dabei sein kann.
Naja genug von dem kleinem RĂŒckblick in meine Kindheit. Nachdem wir gegessen haben, haben wir uns auf den RĂŒckweg gemacht. In einem CafĂ© haben wir dann nach dem Weg zu dem “Highcliffe Castle” gefragt. Das Castle wurde mir von meiner Hausleiterin empfohlen. Es wurde 1835 von Charles Stuart errichtet, der “1st Baron Stuart de Rothesay”. Der Weg fĂŒhrte einfach nur am Strand entlang, in die entgegengesetzte Richtung, die wir davor gegangen sind. Es wurde uns als ein 30 Minuten Weg beschrieben, doch wir sind schon nach 20 Minuten angekommen. Vom Strand fĂŒhrte lediglich ein Zick Zack Weg durch die DĂŒne direkt hoch zum Schloss. Das Schloss war echt schön. FĂŒr mich sah es sehr typisch nach einem britischen Schloss aus. Ja ich weiĂ, ich kann es nicht wirklich sagen, da ich eigentlich noch keine britischen Schlösser gesehen habe, aber es machte auf mich einfach den Eindruck. Und egal, ob britisch oder nicht, mir hat es sehr gut gefallen. An das  schöne Schloss grenzte auĂerdem ein toller Schlossgarten und der Sonnenschein vervollstĂ€ndigte das schöne Bild.
Und damit nĂ€herte sich unser Ausflug im Prinzip auch schon dem Ende. Wir haben wieder die lange Busfahrt in Angriff genommen und sind gegen hallb sechs wieder in der Lantern Community angekommen. Es war mal wieder ein sehr schöner Tag und ich bin froh, dass ich den Ausflug gemacht habe. Achja und am Abend habe ich dann noch mit Magali’s Hilfe meine Cookies gemacht, die hier auch super angekommen sind.
Sturts Farm & Poole
Letztes Wochenende waren zwei sehr schöne Tag.
Am Samstag habe ich den ganzen Tag gearbeitet. Jeden Samstag ist sogenanntes “Life Skills”. Wie der Name schon sagt, wird an diesem Tag der Woche etwas gemacht, was mit dem “normalen” Leben zu tun hat. Der Tag beginnt damit, dass nach dem FrĂŒhstĂŒck alle nach Ringwood gehen und dort Geld von der Bank abheben. Im Anschluss kaufen die ‘Companions’ Sachen fĂŒr die Woche wie zum Beispiel Drogerie Artikel oder Lebensmittel. Wenn nötig werden in diesem Zusammenhang auch Kleidung, Schuhe oder Ă€hnliches gekauft.
Im Anschluss macht man meistens einen Ausflug oder sonst etwas. Am letzten Samstag sind wir zu der “Sturts Farm” gefahren. Die Farm ist in der NĂ€he der Lantern Community und dort leben und arbeiten auch Menschen mit einer Lernbehinderung. Wir waren dort, da die Farm eine “Summer Fete” hatte. Daher wurden viele StĂ€nde aufgebaut und viele Menschen sind zusammen gekommen.
Die Zeit auf der Farm war sehr schön. Fast die ganze Lantern Community war anwesend, daher kannte ich einige. Das Wetter war sehr gut, es war relativ sonnig und auch nicht zu kalt. Und die StĂ€nde waren teilweise echt schön. Nachdem wir dort gegessen haben, haben wir uns diese angeschaut. Es gab alles mögliche, von Essen und organischen Obst bzw. GemĂŒse ĂŒber Spiele bis hin zu Vintage Deko Artikel. Es gab des Weiteren eine Hundeshow, bei der die Besucher ihre Hunde anmelden konnten und diese in verschiedenen Kategorien gewinnen konnten. Das war sehr lustig und es waren ĂŒberraschend viele Hunde anwesend. AuĂerdem gab es ein live Orchester, mit Musikern in jedem Alter. Das Orchester war richtig gut und wir haben uns eine Zeit lang auf die Wiese gelegt bzw. gesetzt und dem Spiel zugehört. Zusammengefasst ein sehr schöner Nachmittag.
Am Sonntag war mein freier Tag. Begonnen hat der Tag mit einem spĂ€ten FrĂŒhstĂŒck. Danach hatte ich einen entspannten Vormittag. Zum Mittagessen war nicht nur unser Haus dar, sondern auch unser Nachbarhaus. Alle Anderen haben Huhn, gebratenes GemĂŒse und Bratkartoffeln gegessen. Ich jedoch habe eine Paprika gefĂŒllt mit CousCous bekommen. Es war unglaublich lecker. Da wir so viele waren, wurde es zu einem sehr lustigen Essen.
Am Nachmittag sind  wir dann nach Poole gefahren. Poole ist eine Stadt am Meer ca. 35 Minuten von Ringwood. Dort haben wir uns zunĂ€chst ins CafĂ© Nero gesetzt. Unser House Co-ordinator, der an diesem Sonntag gearbeitet hat, hat uns netterweise auf ein Kaffee bzw. Tee eingeladen. Magali, die andere Co-workerin in meinem Haus, und ich haben dann die Kuchen Theke entdeckt und konnten nicht widerstehen uns danach noch ein StĂŒck “Chocolate Fudge Cake” zu kaufen. Der Kuchen war unglaublich lecker.
Im Anschluss sind wir durch die StraĂen Pooles in Richtung Hafen gegangen. Dort angekommen wurden wir von dem typischen Meer Geruch begrĂŒĂt. In dem Hafen waren  viele schöne Boote, welche teilweise schon Ăhnlichkeiten kleinen Jachten hatten. Wir haben einige Zeit am Hafen verbracht und sind dann ins Auto gestiegen und haben uns auf dem Weg zurĂŒck in die Lantern Community gemacht. Auf dem RĂŒckweg sind wir einen anderen Weg gefahren. Dieser fĂŒhrte durch einen noch schöneren Teil von Poole. Leider sind wir dort nicht mehr ausgestiegen, aber es war trotzdem sehr toll dort durchzufahren. Abwechselnd kamen schöne StrĂ€nde, HĂ€user und Parks. Man konnte gar nicht mehr weggucken und ich will unbedingt noch mal in diese Gegend von Poole.
Um den Tag noch besser zu machen, als er eh schon war, haben wir zum Abendessen Pancakes gemacht. Besser konnte der Tag echt nicht sein. Mein erstes richtiges Wochenende hier in England war also sehr schön und ich habe jede Minute genossen.
Beim Anblick der Kuchen lÀuft mir jetzt noch das Wasser im Mund zusammen!
Exploring Ringwood
Vor ein paar Tagen hatte ich nach dem Morgen frei . Nach einem entspannten Vormittag bin ich mit einer weiteren Co-workerin, die mit mir in dem Haus lebt, um die Mittagszeit nach Ringwood gegangen. Es war mein zweites Mal in Ringwood doch dieses Mal hatten wir mehr Zeit und ich konnte Fotos machen. Denn das letzte Mal hatte ich zwar meine Kamera dabei, aber ich habe dummerweise meine Speicherkarte vergessen und so hat mir die Kamera nichts gebracht.
Wir haben uns Sandwiches zum Mittagessen gemacht und sind dann auf in die Stadt. ZunĂ€chst haben wir uns noch FrĂŒchte (Himbeeren und Blaubeeren) gekauft, uns dann auf handgeschnitzte HolzbĂ€nke gesetzt und unser Essen genossen. Es war sehr schön dort und das Essen war sehr lecker. Vor allem die Himbeeren!  Im Anschluss sind wir durch die Stadt gegangen und haben in ein paar LĂ€den geschaut.
Da es Nachmittag war, sind wir in ein sĂŒĂes Café Boston Tee Party gegangen und haben uns eine Pause gegönnt. Das CafĂ© ist genau nach meinem Geschmack. Alt und Neu. Vintage und trotzdem modern. Das Haus selber ist schon ein paar JĂ€hrchen alt. Die WĂ€nde sind aus Backsteinen, kleine Fenster mit weiĂen Ramen lassen Licht in das CafĂ© und Blumen schmĂŒcken die AuĂenwand. Innen sind Teile der WĂ€nde mit Holz verkleidet und die weiĂe Decke lĂ€sst den Raum gröĂer und heller wirken. Der GroĂteil der StĂŒhle, BĂ€nke und Tische sind aus dunklem Holz. Sie sind zum Teil nicht mehr die Neusten doch passen perfekt in den Coffee Shop. Wir saĂen in der zweiten Etage an einem kleinem Tisch am Fenster. In dieser Etage hĂ€ngt eine groĂe Lampe von der Decke, die Licht verstrahlt und dem Ganzen einen moderneren Tatsch verleit.
Die Theke ist auch sehr schön. Die Kaffee und Tee Angebote sind per Hand mit blau an die weiĂen Fliesen an der Wand geschrieben. Dieses verleit dem CafĂ© eine sehr persönlichen Note. Neben Kaffee und Kuchen kann man dort FrĂŒhstĂŒck und Mittagessen bekommen. Die Auswahl ist ziemlich groĂ. Neben Salaten gibt es Burger, Sandwiches und noch mehr. Obwohl das Essen sehr lecker aussah hatten wir ja schon gegessen und haben daher nichts davon genommen. Stattdessen wĂ€hlten wir ein heiĂes GetrĂ€nk und ein KuchenstĂŒck.
Nach kurzen Entscheidungsschwierigkeiten wĂ€hlte ich einen “Boston Breakfast” und ein “Caramel Shortbread”. Als ich das gesehen habe, ist mir sofort das Wasser im Mund gelaufen und ich musste es einfach kaufen. Alles hat so lecker geschmeckt.  Ich bin sowieso ein groĂer Shortbread, aber auch Karamel Fan. Und getoppt war das Ganze noch mit einer Schicht Schokolade. Zusammen mit dem Black Tea war es einfach ein kleiner Traum fĂŒr mich.
GlĂŒcklich und mit vollem Magen sind wir dann weiter durch die Stadt gegangen. Auf dem Weg sind wir an einem sehr sĂŒĂen Blumenladen vorbei gekommen: “arcade flowers”. Ein pinkes Fahrrad war auĂen mit Blumen dekoriert. Teilweise waren die Blumen in Taschen anstatt in Töpfen. Der Anblick der wunderschönen Blumen erweckte in mir den Wunsch sofort ganz viele Blumen zu kaufen, doch ich habe dem Wunsch nicht nachgegeben.
Wir sind auĂerdem in einen “Charity Shop” vom “British Red Cross” gegangen. Das Prinzip der Charity Shops ist in Ringwood sehr verbreitet. Meist sind die Sachen Second Hand, jedoch teilweise sind sie auch noch neu. Die Preise sind ziemlich niedrig und der Verdienst geht an die jeweilige Charity Organisation. In diesem Fall an das British Red Cross. Ich habe dort eine sehr schöne Bluse mit kurzen Ărmeln gefunden. Sie ist ein dunkles Beige mit schwarzen Vögeln und einem schwarzen Collar. Und sie hat nur ÂŁ2.50 gekostet, da konnte ich nicht Nein sagen.
Auf dem RĂŒckweg sind wir dann noch an der Kirche in Ringwood vorbei gekommen. Die blaue Uhr der Kirche sieht man schon von Weitem und sie ist sehr schön. Wir hatten GlĂŒck, denn sie war offen und wir konnten uns sie auch von innen anschauen. Mir hat die Kirche sehr gut gefallen. AuĂerdem sind wir noch an einem sĂŒĂen kleinem Park vorbei gekommen und haben uns dort auf eine Bank gesetzt und die Natur genossen.
Es war ein sehr schöner Tag und mir gefĂ€llt Ringwood sehr gut. Ich bin glĂŒcklich, dass ich so eine schöne Stadt so in der NĂ€he habe.
A New Chapter
Es ist soweit.
In bin in England angekommen und ein neues Kapitel hat fĂŒr mich begonnen!
Die letzte Woche zu Hause ist fĂŒr mich wie im Flug vergangen und ich hatte nicht genug Zeit mich von jedem persönlich zu verabschieden. Es war komisch das Vertraute, meine “comfort zone”,  zu verlassen und in ein vollkommen neues und unbekanntes Gebiet zu kommen. Und mir war noch bis einen Tag vor der Abreise nicht wirklich bewusst, dass ich jetzt fĂŒr ein Jahr mein Zuhause verlassen wĂŒrde. Zwar wusste ich mit meinem Verstand, dass es so sein wird, aber mein Herz und meine Seele konnten es noch nicht wirklich wahr haben.
Dann kam der groĂe Morgen und ich bin weggefahren. Wie jetzt schon einige wissen, bin ich mit dem Bus gefahren. Es gab eine Komplikation, da der Bus nicht mehr auf die geplante FĂ€hre konnte. Daher musste ich ca 1 1/2 Stunden warten, bis wir endlich nach England ĂŒbersetzen konnten. Doch das bedeutete, dass ich meinen eigentlichen Anschlussbus verpasst habe. Naja am Schluss war dann alles doch nicht so schlimm. Ich habe einen spĂ€teren Anschlussbus genommen, bin dann um 22:30 angekommen und wurde von der Bushaltestelle abgeholt.
Die Ankunft ist jetzt schon drei Tage her. In der kurzen Zeit, habe ich mich schon relativ gut eingelebt und mir sind die Bewohner und anderen Co-Worker schon ans Herz gewachsen. Alle sind unglaublich freundlich, offen und hilfsbereit und ich bin sehr froh hier zu sein. Es ist aufregend und jeden Tag lernt man etwas Neues, jemand Neuen kennen und etwas Neues ĂŒber die Personen, die man schon kennengelernt hat. Ich muss ehrlich sagen, dass es sich nicht anfĂŒhlt als wĂ€re es erst drei Tage her, die ich hier bin. Ich habe schon so viel erlebt und gelernt, dass ich das GefĂŒhl habe schon lĂ€nger hier zu sein.
Am Sonntag den 30ten, also meinem ersten richtigen Tag hier, haben wir am Nachmittag ein Picknick im “New Forest” gemacht. Wir haben typisch englisch schwarzen Tee getrunken und super leckeren Schokoladen Kuchen gegessen. Als wollte England mich willkommen heiĂen, schien an diesem Sonntag die Sonne und es war realtiv warm. Im Wald auf der Wiese in der Sonne zu sitzen war sehr schön und eine gute Gelegenheit die “Companions” in meinem Haus besser kennenzulernen.
Die letzten beiden Tage hatte ich Introduction Training, welches in England Voraussetzung ist, damit man mit den Companions arbeiten kann. Es ist sehr interessant aber gleichzeitig viele Informationen auf einmal. Trotzdem finde ich es sehr gut, diese Vorbereitung zu bekommen.
Besonders gefallen mir die Essensgewohnheiten. Jeden Morgen, Mittag und Abend also fĂŒr breakfast, lunch und supper, kommen die Bewohner des Hauses zusammen und essen gemeinsam. Vor dem Essen zĂŒndet einer der Companions eine Kerze an um das Essen einzuleiten. Danach wird eine Art Gebet gesprochen und man fĂ€ngt an zu Essen. Nach dem Essen wird noch ein Satz gemeinsam gesprochen und einer löscht die Kerze. Im Anschluss wird “good morning/afternoon/evening” gewĂŒnscht.
Ich kann eigentlich nur noch mal betonen, dass ich mich hier sehr wohl fĂŒhle und froh bin hier zu sein.
Ich hab leider noch nicht viele Bilder gemacht, aber ich habe ein paar von der Fahrt nach England:
Dieses erste Bild ist am Morgen im Bus noch in Deutschland entstanden.
Auf der FĂ€hre noch vor der KĂŒste Frankreichs im Hafen von Calais.
Nach der Ăberfahrt mit dem gröĂten und schönsten Schiff auf dem ich bis jetzt war, sind wir endlich an der KĂŒste Englands angekommen.
Die KĂŒste und der Hafen in Dover. Sogar mit etwas Sonnenschein.