My Gap Year

Archive for November, 2014

St. Martin

Am Dienstag, den 11.11., wurden, wie jedes Jahr, in Deutschland die Laternen ausgepackt und Kinder sind in Martinszügen gelaufen und sind von Tür zu Tür gegangen.

Auch wir haben St. Martin gefeiert. Allerdings wird der Abend hier etwas anders gestaltet, als ich es von Deutschland gewöhnt bin. Im Vorhinein hat jedes Haus Laternen vorbereitet. Jedoch waren die Laternen hier bemalte Gläser und nicht aus Pappe oder ähnlichen, wie wir sie als Kinder gemacht haben. Am Abend des 11ten ist die gesamte Community im Morning Gathering Room zusammen gekommen. Alle Anwesenden hatten sich besonders schön angezogen, die Männer meist in Anzug und die Frauen in Kleidern oder anderer besonderer Kleidung.

Der Morning Gathering Room war kaum wieder zu erkennen. Es standen viele Tische im Raum gedeckt mit weißer Tischdecke und Tellern. Geschmückt war mit Servietten, Zweigen und Trauben. Alles war in einem dunklen Rot gehalten, was eine sehr schöne Farbe verstrahlt hat. Außerdem waren im ganzen Raum Laternen verteilt, welche das Bild vervollständigten und eine unglaubliche Atmosphäre verstrahlt haben.

Nachdem wir alle nach und nach eingetroffen sind, haben wir uns dann an den Tischen verteilt. Zunächst wurde eine kurze Einleitungsrede gehalten und dann wurde gemeinsam “supper” gegessen. Es gab verschiedene Reis-Gerichte, die von den einzelnen Häuser gekocht wurden. Dazu gab es einen leckeren Traubensaft, welcher gleichzeitig auch noch farblich passte. Als jeder seinen Hunger gestillt hatte, hat unser Co-worker Chor zwei Lieder gesungen. Ich weiß, dass Eigenlob stinkt, aber es klang erstaunlich gut. Die Akustik in dem Raum ist sehr gut und die Lieder haben glücklicherweise geklappt. Diese Rückmeldung haben wir im Nachhinein auch noch von vielen bekommen. Dann wurden die musikalischen Fähigkeiten von allen gefordert, weil wir alle gemeinsam noch zwei Lieder gesungen haben und dabei von fünf Companions mit Glocken begleitet wurden.

An diesem Punkt endete der Abend dann leider schon. Geplant war noch ein “Martinmas Walk”, jedoch ist dieser leider im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser gefallen. Doch am Donnerstag, den 20.11., konnten wir den “Walk” nachholen. Er war magisch. Der Weg war umrahmt mit den bunt bemalten Laternen. Zwei Stellen haben mir besonders den Atem geraubt. Zum einen die Quelle, von der ich ein Foto bei Tag in meinem “Craft Centre Open Day” Post gemacht habe. Viele Lichter ließen die Quelle erstrahlen und das Wasser plätscherte leise vor sich hin. Zum anderen ging ein Teil des Weges bergab durch den Wald. An dieser Stelle hingen standen die Gläser nicht nur auf dem Boden, sondern hingen an Seilen gespannt über dem Weg in den Bäumen. Wir sind den Weg schweigend entlang gegangen  und haben nur die durch Kerzen durchbrochene Dunkelheit auf uns wirken lassen.

Auch wenn St. Martin so bei uns in zwei Abende geteilt war, hatte jeder Abend an sich eine unglaubliche Schönheit, Magie und wunderschöne Atmosphäre. Und ich freu mich schon auf alle weitere Festivals, welche ich hier noch erleben werde.

 

Die Bilder, die ich habe sind leider nur Handy Fotos, da ich meine Kamera nicht dabei hatte. Trotzdem wollte ich sie teilen, da sie einen einigermaßen guten Eindruck geben.

St. MartinDieses ist unser “Morning Gathering Room”, festlich geschmückt für den besonderen Abend.St. Martin 2 St. Martin 4Dieses war eine Laterne auf einem der Tische

IMG_0446Und  das war an dem Abend des Walks. Die schönen Kerzen erleuchteten die schwarze Nacht.

IMG_0451Auch wenn es auf dem Bild nicht zu erkennen ist, ist dieses die Wasserquelle mit ganz vielen Lichtern.

IMG_0456Und zum Schluss noch ein Licht hängend im Baum.

 


Weekend in Bristol

Vor ein paar Wochen hatte ich das große Glück einen kostenlosen Trip nach Bristol angeboten zu bekommen.

Catalina, eine meiner House Co-ordinatoren, wohnte früher in Bristol und hat so dort noch Verbindungen. Eines Tages haben wir uns über sehenswerte Reiseziele in England unterhalten und in diesem Zusammenhang meinte sie, dass ich umbedingt Bristol besichtigen sollte. Und ein paar Tage später hat sie mir angeboten, dass ich mit ihr nach Bristol fahre.

Ich musste meine Arbeitszeiten umlegen, doch glücklicherweise habe ich diese Chance wahrnehmen können. Und so haben wir uns am Samstag, den 25.10, nach Life skills auf den Weg nach Bristol gemacht. Um die zwei Stunden hat uns die Autofahrt gekostet, doch dann sind wir endlich an unserem Ziel angekommen. Übernachtet haben wir in dem Haus einer Freundin von Catalina, welche sehr nah am Stadtzentrum wohnt. Wir haben nur schnell unsere Sachen ausgeladen, da wir uns noch mit anderen Freunden von Catalina in einem Pub treffen wollten. Obwohl ich alle nicht kannte, wurde es zu einem lustigen, aber auch späten Abend.

Etwas müde bin ich dann um ca 10 Uhr am nächsten Morgen aufstanden, doch bin erst durch einen Tee so richtig aufgewacht (Ja, ich trinke Tee statt Kaffee, die britische Kultur hat sich schon auf mich abgefärbt – obwohl um ehrlich zu sein, habe ich Tee auch schon in Deutschland vorgezogen). Bis ich dann angezogen war und bereit zu gehen, war es schon ca halb 12. Mit einigen Tipps und einer Karte von dem Ehemann der Freundin, habe ich mich auf dem Weg zur Bushalte Stelle gemacht, welcher mir netterweise von ihm gezeigt wurde.

Gelandet bin ich mit dem Bus an der sogenannten “waterfront”, wo ich mich dann anhand der Karte orientiert und mir überlegt habe, was ich zuerst besichtigen will. Ich habe mich für die Bristol Cathedral entschieden, welche nicht sehr weit von meinem Standort entfernt war. Die Cathedral war seht schön und mir gefiel auch der kleine Park vor der Cathedral. Da ich nicht gefrühstückt hatte, hat sich nach der Besichtigung mein Magen bemerkbar gemacht hat. Es war um mittlerweile Lunch Time, also habe ich zunächst ein Sandwich gegessen. Mit gefüllten Magen habe ich meine Stadtbesichtigung fortgesetzt. Ich bin nun in die entgegengesetzte Richtung gelaufen, am Fluss entlang in Richtung Queen Square zur St. Mary Redcliffe Church.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADas ist die Bristol Cathedral von außen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAVor der Cathedral war ein kleiner Park mit ein paar Bäumen. Und beim genaueren Hinsehen mit vielen Schuhen in den Bäumen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERASo sieht die Cathedral von innen aus, wenn man rein kommt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAIch weiß nicht wieso, aber ich liebe den Anblick der Chorgestühle in England. Mit den Lampen haben diese immer etwas sehr edles. 

OLYMPUS DIGITAL CAMERAAn diesem Haus bin ich auf meinem weiteren Weg vorbeigekommen. Es lag mitten in der Stadt und sah mit all den Rosen trotzdem idyllisch aus.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADer Fluss “Avon”, welcher durch Bristol fließt und an dessen Ufers ich entlanggegangen bin.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAUnd hier haben wir den Queen Squares. Was man auf dem Bild nur so halb erkennt, ist der Park mehrere Wege hat, welche alle in die Mitte zu einer Reiterstatue führen. 

OLYMPUS DIGITAL CAMERADas ist die St. Mary’s Redcliffe Church.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADecken sind in Kirchen oftmals das Beeindruckendste. Zumindest war es in dieser Kirche definitiv der Fall!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERAUnd hier nochmal ein Bild von der Kirche von vorne.

Mein nächstes Ziel war die “Clifton Suspension Bridge”. Diese Brücke ist einfach nur atemberaubend. Sie ist eine Kettenbrücke und überwindet die Schlucht des Flusses Avon. Begonnen wurde der Bau 1836 und wurde erst 28 Jahre später fertiggestellt. Doch meiner Meinung nach, war jedes einzelne Jahr den Bau wert, denn der Blick sowohl auf die Brücke, als auch von der Brücke in die Schlucht ist unglaublich! Ich habe dort einige Zeit verbracht und die Sicht auf mich wirken lassen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADer Weg zur Clifton Suspension Bridge ging bergauf und teilweise sogar relativ steil. Dafür führte er durch kleine Straßen, vorbei an schönen Häusern, Geschäftchen und Cafés.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAUnd das ist die Brücke von vorne, eingebettet ins Grüne.

Jetzt folgen eine ganze Reihe von Bildern, weil ich nicht aufhören konnte zu fotografieren.OLYMPUS DIGITAL CAMERADieses Bild entstand von einer Aussichtsplatform bzw. -wiese, welche einen tollen Blick auf die Brücke und die links davon liegende Stadt ermöglichte.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADie ganze Brücke samt dem (nicht sehr vollen) Avon. Hier erkennt man die Stadt auf der linken Seite besser.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADies ist der Blick in die andere Richtung der “Avon Gorge”, die Schlucht.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERAIst der Blick auf die Brücke mit der Schlucht nicht einfach unglaublich? Also mir hat er sehr imponiert!

Im Anschluss bin ich weiter durch die Straßen Bristols gelaufen und habe mir kleine Märkte, Geschäft und andere schöne Gebäude angeschaut. Gegen viertel vor Fünf habe ich mich dann in ein süßes kleines Café gesetzt und mir einen Tee und einen Coconut Flapjack gegönnt. Im Anschluss habe ich mich dann an die “waterfront” gesetzt und das Lichterspiel des Brunnens genossen, bis ich von Catalina abgeholt wurde und wir uns auf den Rückweg nach Ringwood gemacht haben.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADieses Gebäude ist Teil der Bristol University. Wäre es nicht toll, in so einem schönen und alten  Gebäude zu studieren?

OLYMPUS DIGITAL CAMERADieses Graffiti Bild stammt von Banksy, welcher ein sehr bekannter Streetart-Künstler ist und ursprünglich aus Bristol stammt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAUnd das ist die “waterfront” beleuchtet bei Nacht.

Als Fazit des Wochenendes muss ich sagen, dass ich eine sehr schöne Zeit hatte und es toll fand, die Chance gehabt zu haben, diese schöne Stadt zu erkunden.


A Long Journey to Shaftsbury

Ich weiß, es hat mich einige Zeit gekostet, diesen Post zu verfassen, doch endlich habe ich die Zeit mich einmal hinzusetzen und diesen Post zu schreiben.

Wie fast immer, habe ich meinen freien Donnerstag vor ca zwei Wochen genutzt, um etwas Neues zu sehen. Sehr schön war die Tatsache, dass an diesem Donnerstag nicht nur Lena und ich zusammen gefahren sind, sondern wir den Trip mit zwei anderen koreanischen Co-workern gemacht haben. Dadurch waren wir eine größere Gruppe und es hat eine schöne Abwechslung in die Ausflüge gebracht.

Unsere Ziel war eine kleine Stadt namens Shaftsbury. Der Weg war sehr zeitaufwendig, denn wir mussten bis nach Salisbury (was an sich schon lange braucht) und von dort aus mit einem anderen Bus noch ca eine Stunde weiter fahren. Der Weg dorthin war ein kleines Abendteuer an sich und ich hatte das Gefühl, ich befinde mich auf eine Reise in die Vergangenheit. Denn die Straße war nach einiger Zeit keine richtige Straße mehr, sondern nur noch Steine und Erde. Und da es die Tage davor geregnet hatte, war der Boden auch noch matschig und wirkte, wie aus einer anderen Zeit. Außerdem führte der Weg vorbei an vielen Feldern und kleinen, alten Häusern.

Shaftsbury selber ist auch eine eher alte Stadt. Und damit meine ich nicht, dass sie heruntergekommen ist oder so. Nein, überhaupt nicht. Die Stadt ist einfach nicht eine moderne Stadt mit internationalen Shopping Läden wie H&M oder Topshop, sondern halt kleine individuelle Läden. Wir sind zunächst etwas durch die Stadt gelaufen und waren unter anderem in einem Charity Shop, in dem nur Bücher verkauft wurden.

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Anschließend wollten wir  Mittagessen, doch es fing an zu regnen und es gab keine Bank oder sonst etwas, die trocken war und auf der wir uns hinsetzten konnten, um zu essen. Wir haben dann beschlossen zunächst eine kleine Kirche zu besichtigen. Als wir die Kirche betraten, bemerkten wir, dass wir die einzigen Menschen in der Kirche waren und dann hatten wir die Idee, dort unser Proviant zu essen.

Nach diesem ungewöhnlichen Mittagessen haben wir uns dann den Teil von Shaftsbury angeguckt, weshalb wir eigentlich gekommen sind: Gold Hill:

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Wir haben dort eine lange Zeit verbracht, gefühlte tausend Fotos gemacht und sind den Hügel herunter gelaufen. Dort sind wir auch noch etwas rum gelaufen und haben uns die Straße angeguckt. Da es dort nicht so viel zu sehen gab außer schöne Häuser, sind wir den Hügel wieder hochgelaufen. Oben am Hügel, war noch ein Gold Hill Museum. Das Museum ging über die Geschichte von Shaftsbury und deren Umgebung. Es war sehr interessant und ansprechend gemacht.

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Da wir nach dem Museumsbesuch noch etwas Zeit hatten, bis der Bus zurück kam, sind wir dann noch zur Shaftsbury Abbey gelaufen. Leider konnte man diese nicht von innen besichtigen, da die anscheinend mittlerweile für andere Dinge genutzt wird.

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Im Anschluss haben wir uns dann nach einem sehr schönen Tag wieder auf den langen Rückweg in die Community gemacht.